Über ältere Nachwuchsstars und einen noch immer jungen Hasen – east west’s week review #9
Wie immer am Montag-Morgen liefern wir euch die Highlights der vergangenen Woche in eurem Lieblingslub in einer Zusammenfassung frei Haus und fassen noch mal das Wichtigste und Spannendste für all diejenigen zusammen, die es an diesen Abenden nicht zu uns geschafft haben, oder die einfach nur Lust daran haben sich mit einigen fotografischen Eindrücken zurück in eine gute Zeit versetzen zu lassen.
Am dritten Mittwoch des Monats war wieder die beliebte Tango-Reihe dran und wir durften an diesem Abend rund 10 Pärchen aus nah und fern bei uns begrüßen, die es sich in gemütlicher Wohnzimmer-Atmosphäre und neben unserem kleinen Ofen auf dem Tanzparkett oder an unseren Tischen und Stühlen eingerichtet hatten. Es ist immer wieder spannend zu sehen, dass die Tango-Tradition, die vor vielen Jahren im ehemaligen „Giardino“ startete, immer noch und gerne von unseren Mitgliedern als Programmpunkt im Club in Anspruch genommen wird.
Am Donnerstag hatten wir dann die Berliner Autorin Jutta Blume bei uns zu Gast, die aktuell in der Franz Edelmaier-Residence wohnt, um dort als „writer in residence“ an ihrem Roman zu arbeiten. Diesen noch unveröffentlichen Roman „Tiefen oder Eine Liebe im Zeitalter des Spätkapitalismus“ hat sie uns an diesem Abend in Teilen vorgestellt und uns einige Auszüge aus dem Werk vorgelesen. Das Buch beschäftigt sich mit der politischen Situation in Honduras, mit Gewalt, Korruption und dem Ausverkauf der Naturgüter und ist bei den anwesenden und rund zehn Literaturinteressierten auf reges Interesse gestoßen. Wir bedanken uns bei Jutta Blume für einen gemütlichen Abend und empfehlen euch wärmstens diese Autorin im Blick zu behalten.
Am Freitag Abend war es dann endlich wieder soweit und der Wild Wild Ost West Slam kehrte in die heiligen Hallen des Clubs zurück. Insgesamt neun Slamerinnen und Slamer hatten sich im Text-Contest, der wieder einmal auf unnachahmliche Weise von unserer wunderbaren MC Lene Morgenstern moderiert und unserem Opferlamm Alex GIOVI Giovanelli kuratiert worden war, angemeldet. Dem special-guest war wie schon so oft zuvor auch an diesem Abend der Sieg nicht zu nehmen, denn der Halbspanier Navarro zeigte uns in eindrucksvoller Weise, auf welchem Niveau Poetry-Slam stattfinden kann, wenn man sich mit dieser Materie nur lange genug beschäftigt und natürlich auch das entsprechende Text- und Bühnentalent mitbringt. So sicherte sich der in Wien lebende Hamburger Fabian Navarro mit seinen zwei überragend witzigen und unglaublich sicher vorgetragenen Slams den Titel vor der immer öfter stark auftrumpfenden Eeva Aichner aus Bruneck. Der Coup und die absolute Überraschung des Abends war aber eine kleine, ältere Dame aus dem unteren Vinschgau. Maria Fliri sicherte sich mit ihren in Mundart vorgetragenen Texten einen überragenden dritten Platz und erlebte unter dem tosenden und begeisterten Applaus bei ihrem allerersten Auftritt auf einer Poetry-Slam-Bühne überhaupt, wie schnell man sich in die Herzen des Publikums texten kann. Wir freuen uns in Zukunft noch hoffentlich mehr von dieser tollen Slamerin zu hören und können es kaum erwarten, sie vielleicht schon im November wieder bei uns zu sehen. Übrigens möchten wir uns sehr herzlich bei unserer lieben Kollegin Julia Dalsant bedanken, die in Zusammenarbeit mit einigen jungen Herren aus dem Flüchtlingshaus Noah in Prissian extra und für alle begeisterten Club-Besucher noch zeitgerecht die neuen Sitzgelegenheiten bzw. Polsterungen vorbeigebracht hat und die beim Slam anschließend schon zum Einsatz kommen konnten. Vielen Dank!
Am Samstag und zum Abschluss der ost westlichen Woche hatten wir dann einen Südtiroler Musiker zu Gast, der wohl nach den Kastelruther Spatzen, Frei.Wild und Herbert Pixner zu den erfolgreichsten und mittlerweile auch bekanntesten Künstlern gezählt werden darf, die unser kleines Land in den vergangenen Jahren hervorgebracht hat. Niemand Geringeres als Patrick Strobl gab sich nach über zweijähriger Pause auf unserer kleinen Holzbühne die Ehre und verzauberte wie schon so oft sein Publikum mit einer stimmgewaltigen Performance und Songs, die sowohl aus Eigenkompositionen, als auch Covers, bestanden, immer wieder aufs Neue. Strobl ist gerade erst einmal dreißig Jahre alt, macht aber Musik seit gefühlten fünfzehn Jahren und gehört damit schon fast zu den „alten Hasen“ zwischen Brenner und Salurn. Strobl spielte sein aktuelles Programm über zwei Stunden lang und am Ende wollte ihn unser Publikum natürlich und wie immer nicht mehr gehen lassen und rief immer wieder nach „Zugabe“ und weiteren Stücken des Vinschgers. Wir bedanken uns bei einem wie immer glänzend aufgelegten Patrick Strobl, der im Dezember mit seiner Band MAINFELT zum ersten Mal eine Headliner-Tour durch den deutschsprachigen Raum starten wird und drücken diesem wunderbaren Bandprojekt alle Daumen, die uns zur Verfügung stehen.
Hier findet ihr noch die Fotos von Hannes Veitl und Sara Mostacci zum poetry slam. Vielen Dank!
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