Über einen performenden Uni-Professor, Machtmissbrauch, verrückte Theatermacherinnen und freundschaftliche Elektrokooperationen – east west’s week review #105
Liebe Mitglieder, warum der Club seit vergangenem Donnerstag und der Weltpremiere von „Alle im Wunderland“ des ThEATROstwest nun schon drei verschiedene Bühnen im Club bespielt hat, erzählen wir euch u.a. und wie immer am Montag Mittag und bei der 105. Ausgabe des Wochenrückblicks und auf den folgenden Zeilen.
Am Montag beim vorletzten Repair Café der Saison haben das Team um Florian und Co. wieder einmal allerlei Gegenstände reparieren können, die sonst wahrscheinlich im Mülleimer gelandet wären. So konnten konnten unsere vielen Freiwilligen ihre handwerklichen Fertigkeiten wieder einsetzen und rund 30 verschiedenen Dingen neues Leben einhauchen. Es war wieder ein wirklich netter Abend im Club, wo wir uns nicht nur mit Reparaturen auseinandergesetzt haben, sondern auch nette Gespräche bei guten Getränke führen durften. Das letzte Repair Café der Clubsaison findet im Mai etwas unüblich und aufgrund der Schließung am 25. Mai bereits am Montag 20. Mai statt.
Die Clubwoche haben wir am Dienstag mit der Spotlight-Veranstaltung im Mai fortgesetzt. Der Bozner Universitätsprofessor Alessandro Efrem Colombi war zum ersten Mal bei uns zu Gast, um im Club die erste „Uni-Vorlesung“ abzuhalten. Unter dem Titel „Come diventare digitali restando umani – La digitalizzazione e il futuro della società“ hat er uns einen ausführlichen Vortrag über die Chancen und Gefahren welche die neuen Medien bergen, präsentiert. Neben einem kurzen historischen Rückblick über die Geschichte und Entwicklung der digitalen Medien hat uns Colombi anschließend in überaus unterhaltsamer Manier die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich näher gebracht. Der bis auf den letzten Platz gefüllte Club und die über 50 interessierten Mitglieder lauschten dem über zwei Stunden dauernden, sehr fordernden Vortrag des Uniprofessors interessiert und aufmerksam. Anschließend gab es eine lebendige Debatte und einige interessante Diskussionsstandpunkte, die dankend von Colombi aufgegriffen wurden. Wir freuen uns sehr, dass dieses neue Format für großen Anklang unter unseren Mitgliedern gesorgt hat und werden in Zukunft versuchen ähnliche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen und die Zusammenarbeit mit Universitäten verstärkt zu suchen. Wenn ihr selbst auf einer Uni seid, oder noch Kontakte zu euren ehemaligen Dozenten habt und der Meinung seid, dass ein bestimmtes Thema einen bestimmten Mehrwert für die Mitglieder eures Clubs haben könnte, dann könnt ihr uns wie immer gerne eine Email an info@ostwest.it schicken. Diesen Dienstag 7. Mai (20.00 Uhr) wird es übrigens schon den zweiten Teil dieser Veranstaltung geben, zu dem ihr natürlich wieder alle herzlich eingeladen seid. Im Anhang findet ihr noch einige Fotos von der Veranstaltung.
[SlideDeck2 id=26432 ress=1]Beim LiteraturCLUB am Mittwoch zu Gast war der Pustertaler Autor Horst Moser. Kleinstadtidyll, so der Titel seines neuesten Romans ist erschienen bei Edition Raetia. Im spannenden Gespräch mit Markus Lobis erhielt das Publikum Einblick in Romanhandlung und Hintergründe. Zentrale Themen wie Macht, Missbrauch und Angst entfalten sich im Soziotop der Kleinstadt, deren Idyll oft trügerisch ist. Die differenzierten Psychogramme der Protagonisten vermeiden schwarz-weiß Malerei. Die Handlung kommt langsam in Fahrt, die Spannung steigt, um in einen überraschenden Schluss zu gipfeln, der natürlich nicht verraten wurde. Wir bedanken uns bei Horst Moser und Markus Lobis und unserer Vorstandskollegin und Literaturverantwortlichen Sonja Steger für die Gestaltung des Abends und die Fotos im Anhang.
[SlideDeck2 id=26567 ress=1]Bei der letzten Ausgabe von Theater im Club in dieser Saison haben wir euch am Donnerstag Abend eine Weltpremiere vorgestellt. Unsere hauseigene Theatergruppe ThEATROstwest hat uns ihr selbst geschriebenes Stürck „Alle im Wunderland“ präsentiert. Unsere fleißigen SchauspielerInnen um unsere Theaterverantwortliche Steffi Nagler haben überraschenderweise nicht die Bühne im Salon bespielt, sondern kurzerhand das große Fensterbrett und eine selbst gebaute Bühne (Danke an die Tischlerei Mairhofer in Proveis) dazu benutzt das Stück vorzuführen. Die ZuschauerInnen wurde deshalb vor die Clubräume beordert und durften dem Gestik- und Mimik-Spektakel in der Passeirergasse folgen. Rund 30 interessierte Mitglieder waren gekommen, um den fünf Schauspielerinnen, die in unzähligen Probestunden in den vergangenen Monaten an der Geschichte, der Bühne und dem Licht gearbeitet hatten. Herausgekommen ist eine etwa halbstündige Performance, die verschiedene aktuelle, gesellschaftliche Themen wie Fitnesswahn, Gehorsamkeit und Einkaufssucht auf die Schippe nimmt. Das überaus unterhaltsame Theaterstück wird übrigens im Rahmen des Straßenkünstlerfestivals Asfaltart insgesamt weitere dreimal im Club aufgeführt. Wir freuen uns auf diese tolle Zusammenarbeit und laden all jene, die es am Donnerstag nicht geschafft haben, die Premiere zu erleben, sich im Juni das Stück anzusehen. Als kleinen Appetitmacher haben wir die Fotos von „Alle im Wunderland“ für euch angehängt.
[SlideDeck2 id=26418 ress=1]Am Freitag haben wir das Musikwochenende im Club mit einer weiteren sehr spannenden Zusammenarbeit begonnen. Zum ersten Mal in dieser Saison haben wir eine Kooperation mit dem seit dem vergangenen Jahr existierenden Elektronikfestival Hospiz in Neumarkt gestartet. Hospiz geht am Wochenden vom 17./18. und 19. Mai über die Bühne und bietet dabei ein breitgefächertes und spannendes Programm an elektronischer Musik, Visuals und vielem mehr. Wir hatten die Ehre am vergangenen Freitag eine kleine Pre-Party im ost west club zu veranstalten. In unserem Underground-Raum durften wir die drei Hospiz Resident-DJ’s Toni Telefoni, Morris Ferrari und Bossifunk bei uns begrüßen. Die drei Herren aus dem Unterland haben uns dabei über drei Stunden lang mit einem mehr als nur abwechslungsreichen House- und Techno-Set verwöhnt und die zahlreich erschienenen Mitglieder ordentlich in Bewegung gebracht. Viele interessierte Elektro-Fans waren extra aus Bozen und Umgebung angereist, um sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen. Teilweise feuerten Bossifunk und Co. überaus harte Beats und Soundstücke ins Publikum und zeigten wie schon in der vergangenen Woche beim Auftritt von Veloziped und Davide Piras, dass es in Südtirol nachwievor eine respektable Underground-Szene im Elektrobereich gibt, welche große Freude an dieser Subkultur haben und fast wie eine kleine Familie, ihre Leidenschaft zu einem Musikgenre leben, das es außer bei einigen Festivals eher schwer hat, Fuß zu fassen. Umso mehr freut es uns, dass wir im Club nun schon seit vielen Jahren regelmäßig solche DJ-sets anbieten können und diesen Musikstilen so den entsprechenden Raum und die nötige Visibiltät zu geben. Wir werden auch in Zukunft verstärkt elektronische Projekte in den Club holen und unseren Mitgliedern die unterschiedlichsten Genres und KlangkünstlerInnen näher bringen. Abschließend möchten wir uns bei unseren Musikern Toni, Hubert und Morris und Maxi und Philipp für die unterstützende Mitorganisation bedanken und euch wärmstens ans Herz legen, in knapp zwei Wochen bei der zweiten Ausgabe von Hospiz in Neumarkt dabei zu sein. Auf der Facebook-Seite findet ihr alle nötigen Infos zum Zeitplan und Programm in Neumarkt. Im Anhang findet ihr noch einige Schnappschüsse unserer ehemaligen Praktikantin Viktoria Schenk.
[SlideDeck2 id=26411 ress=1]Die Clubwoche haben wir dann am Samstag mit einer weiteren Premiere beschlossen. Zum ersten Mal in Meran zu Gast war das Musikprojekt Ben Wood Inferno aus Wien. Und die dreiköpfige Kombo um den schrägen, aber großartigen Frontsänger Ben Wood hat unsere Mitglieder mehr als 90 Minuten lang mit einem verrückten und ein wenig thrashigen Programmset gut unterhalten. Der Sound ist eine Mischung aus PsychoRock’n’Roll und Trashblues. Auch die Band ist mit Schlagzeug, Gitarre und Bass (Ben Wood himself) sehr minimalistisch ausgelegt. Die drei Musiker verstehen es zu jeder Zeit das Publikum mitzunehmen und die anwesenden ZuhörerInnen in die Show mit einzubeziehen. Ein definitiv kurzweiliger Bühnenauftritt und guter tanzbarer Sound sind als Beschreibung für Ben Wood Inferno definitiv zutreffend. Danke an die Musiker und Giorgia Lazzaretto für die Fotos, die wir für euch angehängt haben.
[SlideDeck2 id=26425 ress=1]Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Salon Habicher, UWB (Untermaiser Würstelbude) unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.