„Begegnung gestalten, Beziehung ermöglichen“ – Spendenaktion Calcetto Night – Seniorenwohnheim Eden, Obermais & Tagesstätte Hans-Lanz La Strada, Meran
Liebe Mitglieder, wir möchten an dieser Stelle einen sehr netten Text veröffentlichen, den unser Mitglied Iris Cagalli verfasst hat und der nochmals wunderbar zusammenfasst, wie Kooperationen zwischen unserem ost west club und anderen engagierten Organisationen und Menschen funktionieren.
Im Mai 2017 fand eine Calcetto Night im Club statt und sämtliche Einnahmen aus diesem Abend wurden dem Seniorenwohnheim Eden, Obermais und der Tagesstätte Hans-Lanz, La Strada, Meran zur Verfügung gestellt. Auch Ursula Innerhofer vom Centro Diurno Casa Lanz / Tagesstätte „Hans-Lanz“ (La Strada) und Daniel Berti und Christian Vent vom Seniorenwohnheim Eden Residenza per Anziani, Obermais möchten sich an dieser Stelle bei euch allen bedanken. Es macht uns sehr stolz und froh, dass Gianluca, sein Team und die begeisterten Calcetto-SpielerInnen einen derart wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten konnten.
Liebe Calcettospielerinnen und Calcettospieler der Ost West Calcetto Night: Wir haben durch eure Mithilfe reiche Erfahrungen sammeln dürfen und eine tolle Möglichkeit bekommen uns besser kennenzulernen und gemeinsam etwas zu schaffen! Das Projekt ist so gut gelaufen, dass wir 2018 neue Treffen organisiert haben. Die Kinder und die SeniorInnen freuen sich schon sehr darauf und wir bedanken uns herzlichst auch in ihrem Namen, dass ihr uns dabei geholfen habt! Auf diesem Weg bedanken sich auch Valentina Dallapè, Koordinatorin der Tagesstätte „Hans Lanz“ und Iris Cagalli, Direktorin des SWH Latsch und Verwaltungsrätin des SWH Eden, gemeinsam mit dem Präsidenten des SWH Eden Martin Telser, nochmals für eure Unterstützung. Danke OstWest, danke Calcetto Night!
Von einem Kinobesuch oder wie kleine Vampire große Abenteuer stiften
Eine Fahrt nach Bozen, ein hellbeleuchtetes Kino, eine hohe Eingangshalle, fröhlichen Menschen in der Schlange zur Kassa, der Duft von Popcorn hängt in der Luft, die Welt der bewegten Bilder: psst…, eintauchen, schauen, staunen, mitfühlen, lachen – und ein Hauch von Sehnsucht während des Abspanns. Für viele von uns eine Selbstverständlichkeit, für die Kinder der Tagesstätte ein besonderer Tag! Schon allein die Fahrt bei Regen und Wind nach Bozen schuf die richtige Atmosphäre, um schaurige und lustige Erlebnisse während der Fahrt zu erzählen. Die Kinder erlebten ein wahres „Highlight“, das für viele Familien aus finanziellen Gründen nicht möglich ist.
Der Fantasyfilm “Il Vampiretto” mit der Geschichte um den kleinen Vampir Rudolph, der zum 300. Mal 13 Jahre alt wird, bot den richtigen Rahmen für dieses kleine Abenteuer. Rudolph, der mit seiner Familie ein beschauliches Vampirleben in Transsilvanien führt, muss mit der ganzen Familie vor einem bösen Vampirjäger nach Deutschland flüchten. Dort findet die Familie nicht nur Unterschlupf in einem bed&breakfast, sondern auch neue Freunde. Der 13jährige Toni verbringt mit seinen Eltern einen Urlaub in Deutschland und hilft Rudolph mutig dabei den Vampirjäger zu bekämpfen und die beiden Buben werden dicke Freunde.
Mit großen Schachteln Popcorn gewürzt und einer richtig guten Coca Cola dazu, war das Glück unserer jungen Zuschauer komplett! (Die Auftaktveranstaltung zum Projekt fand ohne SeniorInnen statt, die aus gesundheitlichen Gründen verhindert waren.)
Spiel und Spaß verbinden Generationen
Die spannungsgeladene Frage wie Kinder, die keinen Kontakt zu SeniorInnen haben, gerade in einem Seniorenwohnheim pflegebedürftigen SeniorInnen begegnen würden und umgekehrt, wie die SeniorInnen auf unsere anspruchsvollen kleinen Helden reagieren könnten, warf einige Fragen auf. Diese Sorgen wurden aber durch eine Prise Überwindung und den wunderbaren Zutaten Offenheit und Gemeinsames Tun von den Kindern gemeinsam mit den SeniorInnen schlagartig entkräftet.
Bald war es soweit und die ErzieherInnen kamen mit einer kleinen Gruppe von 4 Kindern im Alter zwischen 8 und 13 Jahren ins Seniorenwohnheim Eden. Ein kleines Ziehen in der Magengegend begleitete die ErzieherInnen dabei und auch die Sozialbetreuer im Seniorenwohnheim warteten mit Spannung auf den Nachmittag. Ein Durchatmen vor dem Eingangstor, die erste schüchterne Begegnung und dann die herzliche Begrüßung mit einem tollen Kastanienkuchen, den die HeimbewohnerInnen bereithielten: Der Bann war alsbald gebrochen!
Die Kinder waren zunächst zurückhaltend und die SeniorInnen hielten sich verständnisvoll zurück, aber beim gemeinsamen Kuchenessen schmolz das Eis schnell und es fand ein reger Austausch zu allen möglichen Themen statt. Besonders neugierig erkundigten sich die Kinder über das Leben im Seniorenwohnheim und sie durften durch das ganze Haus gehen und alle Winkel begutachten. Überall gab es viel Neues und Interessantes zu entdecken und die Fragen fanden kein Ende.
Anschließend fand zur Überraschung der Kinder noch eine gemeinsame Tombola statt, bei der sich alle gegenseitig halfen die gewünschten Zahlen zu finden und mit viel Gelächter manch‘ falsche Zahl berichtigt wurde. Für die Gewinner der SeniorInnen gab es als Überraschung hübsche Teetassen und Kosmetika jeder Art, die auch im Seniorenwohnheim hoch im Kurs stehen und die Kinder freuten sich über Bälle, Rucksäcke und allerlei Spiele. Verlierer gab es keine zu verzeichnen und mit einem Hefezopf für das Frühstück wurden die Kinder bis zum nächsten Treffen verabschiedet!
Leckereien kennen keine Altersgrenze
Für Naschkatzen jeden Alters empfehlen wir nach einer fröhlichen Schlemmerei in der Konditorei Parcour-Turnen im Zederngarten des Seniorenwohnheim „Eden“. Dabei purzeln zwar mehr junge Talente als Pfunde, aber als Belohnung für die schweißtreibende Mühe, gibt es… Nein, keinen weiteren Ausflug! Gemeinsam wird beschlossen beim nächsten Besuch Weihnachtskekse zu backen – ein weiterer Sieg für die Leckermäuler…
Bei einem wunderschönen Spaziergang durch die alten Gassen von Algund wurden die SeniorInnen von den Kindern begleitet und nach dieser Runde ging es gemeinsam zum Kuchenschlemmen in die Konditorei. Beim Anblick der prall gefüllten Tortenvitrine fiel die Wahl auf ein Stückchen Kuchen schwer – Vorlieben, Geschmack und besonders die Farben des Marzipans und die Höhe der Sahnehauben wurden gebührend diskutiert. Entsprechend lebhaft gestaltete sich die Runde am Tisch und es wurde ein schöner Nachmittag, an dem sich alle erfreuten.
Nur das Parcour-Turnen, eine spannende Fun-Sportart, von der die Kinder erzählten, war den SeniorInnen nicht ganz geheuer. So ließen sich die Kinder es sich nicht nehmen eine kleine Vorführung zu machen, bei der die SeniorInnen nicht schlecht staunten: Bei all den Verrenkungen und Sprüngen auf die Mauer hatte sich glücklicherweise niemand weh‘ getan! Für das nächste Treffen beschlossen die SeniorInnen mit den Kindern in einem beschaulichen Rahmen Kekse zu backen und vorweg sei gesagt: Es wurde nicht nur ein kulinarischer Erfolg!
Die Kunst der Zuckerbäckerei lebt besonders in der Adventszeit auf und in den weihnachtlich geschmückten Räumen des Seniorenwohnheimes war im warmen Wohnzimmer die Vorfreude auf das Fest bei allen zu spüren. Mehl, Musik und Weihnachtsduft bildeten den Rahmen für eine Kekswerkstatt der besonderen Art, zu der sich gar einige Zuschauer einfanden. Gemeinsam wurde der Teig gerollt, wurden die Kekse ausgestochen und geformt und sogleich im Backofen gebacken. Einige Kekse wanderten gleich vom Blech in den Magen, viele konnten mit einiger Anstrengung dann aber doch noch für den Eltern-Weihnachtsabend der Kinder in der Tagesstätte gerettet werden!
Der Stolz der Kinder, den Eltern selbstgemachte Kekse präsentieren zu können, war unglaublich, besonders da gemeinsames Backen für einige Kinder eine ungewohnte oder auch unbekannte Art der Beschäftigung und der Teilnahme am Leben in einer Gemeinschaft ist.