Dokufilm: „Der Sechste Kontinent“ & Gespräch mit Andreas Pichler und Alexander Nitz
Liebe Mitglieder, am Dienstag 6. März, um 20.00 Uhr präsentieren wir euch die Spotlight-Veranstaltung im März bei uns. Wir haben die Ehre bereits zum zweiten Mal in dieser Saison den bekannten Südtiroler Filmregisseur Andreas Pichler bei uns begrüßen zu dürfen. Im November hatte er uns noch seinen Dokufilm „Das System Milch“ vorgestellt und dieses Mal wird er uns sein neuestes Werk „Der Sechste Kontinent“ präsentieren.
Im Film geht es um das „Haus der Solidarität“ in Brixen und die täglichen Herausforderungen und Schwierigkeiten, denen die Menschen vor Ort begegnen. Im Haus der Solidarität am Rande von Brixen wohnen an die 50 Menschen zusammen, allerdings nicht unbedingt freiwillig, sondern sie alle verbindet eines: Sie sind Gestrandete unserer Gesellschaft, die als problematisch und oft auch als nicht erwünscht gelten. Obdachlos, krank, süchtig, arbeitslos, verfolgt, auf der Flucht. Erwin, der Ex-Alkoholiker, saß mal im Knast, Sumi findet Zuflucht vor ihrem Ex-Freund, der ihr nachstellt, Ousman, der politische Flüchtling aus Afrika oder Hatem, der durch die Wirtschafskrise kurzfristig auf der Straße gelandet ist. Im Haus der Solidarität finden diese Menschen ein temporäres Zuhause, bis sie wieder zurück in ein normales Leben können. Aber wie kann so ein vielfältiges Zusammenleben funktionieren? Auf experimentelle Weise und mit verblüffenden Lösungsansätzen wird ein Rahmen geschaffen, in dem die verschiedensten Menschen wieder Halt und Selbstständigkeit finden. Gegen eine kleine Miete wird das Haus mit Eigenverantwortung und Selbstorganisation bewohnt, jeder muss mit anpacken. Die Bewohner werden tagsüber von den zwei Sozialarbeiterinnen Kathi und Miriam, und von Alexander und Karl, zwei Quereinsteigern ohne soziale Ausbildung, aber mit großem Engagement, betreut. Dabei lebt das Haus der Solidarität von Spenden und gemeinnützigen Aktionen, ohne sich auf öffentliche Finanzierungen stützen zu wollen, damit die Unabhängigkeit bewahrt bleibt. Für Hatem ist dieser Lebensraum mit den unterschiedlichen Menschen und Kulturen zu einem eigenen, sechsten Kontinent der Erde geworden. Als jedoch der Umzug in ein neues Gebäude ansteht, ist die Zukunft für viele Bewohner auf einmal wieder ungewiss.
Das HdS versucht, Solidarität konkret zu leben, Integration zu fördern, mit Nachhaltigkeit zu experimentieren, Not effizient und unbürokratisch zu lindern. Geprägt von christlich-sozialer Ausrichtung, bemüht es sich seit vielen Jahren um Ausgleich und ein friedliches Zusammenleben zwischen verschiedenen Kulturen, Generationen und Religionen. Protagonisten des Films sind vier Heimbewohner*Innen, sowie das Mitarbeiterteam um Alexander Nitz.
Wir hatten schon vorab die Gelegenheit den Film zu sehen und haben dem HdS vor Kurzem auch einen Besuch abgestattet, um uns ein besseres Bild von diesem komplett unabhängig finanzierten Hilfsprojekt zu machen. Pichler hat mit sehr viel Fein- und Fingerspitzengefühl einen Dokufilm geschaffen, der sich Bestnoten verdient und der großen Eindruck macht, traurig und nachdenklich stimmt. Gleichzeitig schafft es der Bozner Regisseur aber auch Hoffnung zu erzeugen und einige humorvolle und durchaus auch positive Akzente zu setzen. Alleine schon deshalb möchten wir euch diesen Abend besonders ans Herz legen und euch einladen uns gemeinsam mit uns den Film anzusehen und anschließend über das neue Werk von Pichler zu sprechen oder Fragen zu stellen. Es freut uns besonders, dass auch Alexander Nitz am 6. März in den ost west club kommen wird, um uns von seinen Erfahrungen im HdS zu erzählen. Wir freuen uns auf einen sicherlich anregenden Dokufilmabend.
Der Sechste Kontinent, Andreas Pichler, 85 min, Miramonte Film
Dokufilm: „Der Sechste Kontinent“ & Gespräch mit Andreas Pichler und Alexander Nitz – Dienstag, 6. März um 20.00 Uhr
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