NSU Vortrag mit Robert Andreasch – Fragen, Erklärungsversuche und Kontinuitäten

Liebe Mitglieder, bereits im Februar haben wir in Zusammenarbeit mit dem Bündnis gegen Naziterror und Rassismus einen Vortrag zum NSU-Komplex im Club präsentiert. Nun bleiben wir weiter an diesem Thema dran und dürfen euch nun für Dienstag 3. April, 20.00 Uhr einen weiteren Vortrag ankündigen. Der bekannte deutsche Journalist Robert Andreasch, der unter anderem für das a.i.d.a. Archiv in München arbeitet, wird an diesem Abend extra nach Meran kommen, um uns über den neuesten Stand der Gerichtsverhandlungen am Münchner Oberlandesgericht zu berichten. Andreasch hat an über 400 Verhandlungstagen im Prozess gegen Beate Zschäpfe und die vier Mitangeklagten teilgenommen und wird uns hier genauestens informieren können. Seit 1990 sammelt die Antifaschistische Informations-, Dokumentations- und Archivstelle München e. V. (a.i.d.a.) Material zu Themenbereichen wie Nationalismus und Rassismus, extrem rechte Gruppierungen, Publikationen zum Thema Antifaschismus und einiges mehr.

Außerdem werden wir in Zusammenarbeit mit der FOS „Marie Curie“ Meran, am nächsten Tag den Vortrag auch in einer Meraner Oberschule hören. Es ist unter anderem Teil des bildungspolitischen Auftrags des ost west club mit Schulen zusammenzuarbeiten. Wir freuen uns sehr, dass es seit einigen Jahren auch Synergien mit Bildungsinstitutionen gibt.

Außerdem wird es im Vortrag von Andreasch um den gesellschaftlichen und institutionellen Rassismus, die Mordserie, die rassistischen Ermittlungen der Polizei, die Kontinuität und die Konzepten rechten Terrors in Deutschland gehen. Thema werden außerdem die Verstrickungender Inlandsgeheimdienste und viele offenen Fragen im NSU-Komplex Thema sein. Andreasch wird in seinem Vortrag auch auf das Thema bzw. den Komplex Ralf Wohlleben/Südtirol eingehen und diese weitgehend noch ungelösten Dingen genauer beleuchten. Wir laden euch ein euch anschließend an den Vortrag mit Fragen und Diskussionsbeiträgen an der Debatte zu beteiligen.

Dem rechtsextremen terroristischen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), auch „Zwickauer Zelle“ genannt, gehörten nach bisherigen Erkenntnissen „nur“ Uwe Mundlos, Beate Zschäpe und Uwe Böhnhardt an. Die Gruppe ging 1998 in den Untergrund. Sie sollen zwei Sprengstoffanschläge, 18 Banküberfälle, neun Morde an Migranten und eine Hinrichtung an einer Polizistin begangen haben. Der NSU ist nach einem Banküberfall in Eisenach in Thüringen aufgeflogen. Vor der Festnahme sollen sich Mundlos und Böhnhardt am 4. November 2011 selbst getötet haben. Zschäpe sitzt in Untersuchungshaft. Der NSU entwickelte sich im Machtvakuum während der Deutschen Wende in Ostdeutschland und der rechtsextremen Szene der 1990er Jahre. Die Anzahl der Unterstützer ist unklar. Sie könnte bis zu 200 Personen betragen. Die Rolle des Verfassungsschutzes,  ist seit 2012 Gegenstand der politischen und medialen Debatte. Zur Aufklärung wurden verschiedene NSU-Untersuchungsausschüsse gegründet. Vor dem Beginn des Prozesses gegen Zschäpe und mehrere mutmaßliche Unterstützer, der im Mai 2013 begonnen hat, wurde der NSU vom Oberlandesgericht München als aufgelöst erklärt. Das Prozessende wird im Mai 2018 erwartet.

NSU Vortrag mit Robert Andreasch – Dienstag 3. April um 20.00 Uhr

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