Über literarischen Punkrock, Elektro-Kooperationen und eukalyptusmapfende Lokalmatadore – east west’s week review 115
Liebe Mitglieder, warum Max Silbernagl der Punk unter den Südtiroler AutorInnen ist und bei seiner Buchvorstellung beim dritten LiteraturCLUB der Saison im Club für eine tolle Atmosphäre gesorgt hat, erzählen wir euch wie immer am Montag und bei der 115. Ausgabe unseres east west’s week review und auf den folgenden Zeilen.
Die Clubwoche startete bereits am Montag und unserem allmonatlichen Repair-Café. Wieder haben viele Menschen den Weg in den Club gefunden, um ihre kaputten Fahrräder, Radios und Hosen flicken oder ihre stumpfen Messer schleifen zu lassen. Wir bedanken uns wie immer recht herzlich für den ehrenamtlichen Einsatz all dieser fleißigen HandwerkerInnen und empfehlen euch schon mal den 25. Novemeber für das nächste Repair Café Treffen vorzumerken. Im Anhang findet ihr einige Fotos von unserem letzten Repair Café-Treffen.
[SlideDeck2 id=28585 ress=1]„Verdammt, warum bin ich immer so tiefgründig“, lässt Max Silbernagl einen der Protagonisten seines Buches Gedankenhochsprung denken. Diese Aussage beschreibt den LiteraturCLUB-Abend am Mittwoch, 30. Oktober bestens. Gedichte, Prosastücke, Reflexionen auf Deutsch, im Dialekt und einige auch auf Englisch sind in dem Band versammelt, auf dessen Cover das Anarchie-Zeichen prangt. Der punk-afine Autor und Musiker der Band Chaos Junkies fängt die sogenannte Realität treffend, gesellschaftskritisch, frei von Pathos, authentisch und humorvoll ein und eben auch anarchisch – frei von den Fesseln der Konvention, sowohl inhaltlich als auch stilistisch. Konzentriert folgte das Publikum der Lesung, die Max mit interessanten Ausführungen ergänzte. Zuhörend tauchten Assoziationen, Anknüpfungspunkte zu Literaturklassikern auf – Großstadtszenen aus Alfred Döblins Berlin Alexanderplatz oder Joseph Zoderers Gedichte aus S Maul auf der Erd oder Drecknuidelen kliabn… Wir bedanken uns bei Max Silbernagl für die sehr gute besuchte Lesung und unserer Literaturverantwortlichen und Vorstandskollegin Sonja Steger für die Einführung und die Fotos, die ihr im Anhang findet.
[SlideDeck2 id=28561 ress=1]Am Donnerstag haben wir die Clubwoche dann mit einer besonderen Veranstaltung zum Tag der Toten fortgesetzt. Wie schon im vergangenen Jahr haben wir auf Initiative unseres Mitgliedes Lilli Mahlknecht haben wir den Kultfilmhorroklassiker „Freaks“ gezeigt, zu dem sich rund 20 interessierte Mitglieder eingefunden haben. Anschließend haben wir dann einen kleinen, aber sehr feinen Maskenball gefeiert. Unser Clublokal, das von Lilli und ihrem fleißigen Team komplett im Halloween-Look gestaltet wurde und mit Spinnweben und Kürbissen ausgestattet wurde, war atmosphärisch an diesem Abend in unserer Stadt wieder und ohne Zweifel die absolute Nummer 1. Lilli und Co. haben auch eigens allerlei Gruselgebäck gezaubert und bei guter Musik wurde dann ausgelassen bis spät gefeiert, wobei die unterschiedlichsten Gestalten in coolen Kostümen und Verkleidung durch den Club gegeistert sind. Wir bedanken uns bei Lilli und ihren Helfer*innen für einen gemütlichen und lustigen Abend!
Am Freitag haben wir das Musikwochenende im Club mit einer weiteren sehr spannenden Zusammenarbeit begonnen. Zum ersten Mal hatten wir das Unterlandler Soundkollektiv MIK (Minimal Isch Kriminal) bei uns zu Gast und dabei eine von vielen weiteren neuen Kooperationen gestartet. In unserem Underground-Raum durften wir die beiden MIK Resident-DJ’s Toni Telefoni und Bossifunk bei uns begrüßen. Die zwei Herren aus dem Unterland haben uns dabei über drei Stunden lang mit einem mehr als nur abwechslungsreichen House- und Techno-Set verwöhnt und die zahlreich erschienenen Mitglieder ordentlich in Schwingung gebracht. Viele interessierte Elektro-Fans waren extra aus dem Unterland nach Meran gekommen, um sich diese Veranstaltung nicht entgehen lassen. Teilweise feuerten Bossifunk und Co. überaus harte Beats und Soundstücke ins Publikum und zeigten wie schon wie beim Auftritt im vergangnen Jahr, als wir in Zusammenarbeit mit dem Festival Hospiz eine ähnliche Veranstaltung organisiert hatten, dass das Unterland zwischen Brenner und Salurn definitiv der Hotspot unseres Landes ist, wenn es um gute elektronische Musik und talentierte Soundmischer geht. Weiterhin gibt es in Südtirol eine wirklich respektable Underground-Szene in diesem Genre, und viele Menschen, welche große Freude an dieser Form von Subkultur haben. Umso mehr freut es uns, dass wir im Club nun schon seit vielen Jahren regelmäßig solche DJ-sets anbieten können und diesen Musikstilen so auch den entsprechenden Raum und die nötige Visibiltät geben können. Wir werden auch in Zukunft verstärkt elektronische Projekte in den Club holen und unseren Mitgliedern die unterschiedlichsten Genres und KlangkünstlerInnen näher bringen. Abschließend möchten wir uns bei unseren DJ’s Toni und Hubert bedanken und hoffen, dass Letztgenannter seinen Gleichgewichtssinn vollständig wiedererlangen konnte. Ein großer Dank geht auch an Philipp Kieser, der seit Jahren als wichtiger Unterstützer für unseren Club wirkt, wenn es um die gemeinsame Ausrichtung von Veranstaltungen geht.
Die Woche haben wir dann am Samstag-Abend mit einem Konzert beendet, das auch jetzt noch und rund 36 Stunden später, immer noch für allerlei Gänsehautfeeling sorgt, wenn man sich die Fotos anschaut oder sich an all diese kaum zu begreifenden Momente zurückerinnert, die uns die Meraner Band THE KOALAS wieder einmal beschert hat. Am Ende des Abends war der Konzertsaal im Club wieder fast bis auf den letzten Platz gefüllt. Zum Auftritt der „Eukalyptusfresser“ gilt es wieder einmal nur zu sagen, dass der Sound der sieben Bandmitglieder von Auftritt zu Auftritt immer eingängiger und komplexer zu werden scheint. Die Truppe um Bandleader und Sänger Thomas Mitterhofer begeistert ihr Publikum mittlerweile nicht nur mit feinsten Reggea- und Dub-tunes, sondern in das Klangbild mischen sich immer öfters auch rockig-funkige Teilstücke, die die Zuhörenden regelrecht zwingen ihre Beinchen in Schwingung zu versetzen. Die Koalas haben mit Luki zudem einen der talentiertesten Gitarristen des Landes und mit Max einen überragend guten Schlagzeuger in den eigenen Reihen. Abgerundet wird dieses mittlerweile seit über 8 Jahren bestehende Bandprojekt durch Schölzi am Piano, Fabi am Bass, Pamer am Sax und Greta als toller background-Stimme und Verantwortlicher für allerlei Soundeffekte. Die Band hat sich mittlerweile eine beachtliche Fanbase im Burggrafenamt und darüber hinaus erspielen können und ist zu einem nicht mehr wegzudenkender Teil der Meraner Musikszene geworden. Beeindruckend ist, dass die immer noch sehr jungen Bandmitglieder einen Sound aus der Anlage drücken, der nicht auf ein Genre beschränkt werden kann, sondern man hat während der Konzerte immer öfter das Gefühl, eine Mischung aus Pink Floydschen tunes gepaart mit Led Zeppelin-Versatzstücken, die ihre Wurzeln bei Bob Marley und Co. aber nie vergessen haben, präsentiert zu bekommen. The Koalas verdienen mehr als nur das „Prädikat besonders wertvoll“ und wenn wir nicht ein derart dicht gestaffeltes Programm mit unzähligen weiteren Anfragen für Konzertauftritte bei uns hätten, würden wir sie am liebsten jedes Wochenende zu einem Auftritt einladen. Wir versprechen aber hoch und heilig, dass wir auch zukünftig und mindestens einmal pro Saison die Bühne für dieses überragende Meraner Bandprojekt reservieren werden und sie vielleicht schon im Sommer 2020 in unserer Sommerresidenz country Club auch mit einem Openair-Auftritt begrüßen zu dürfen. Im Anhang findet ihr die überaus gut getroffenen schwarz-weiß Fotos von unserem Fotografen Catello Nigro.
[SlideDeck2 id=28605 ress=1]Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Salon Habicher, UWB (Untermaiser Würstelbude) unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.