Von kaputten Stehlampen, unterschiedlicher Aufnahme-bereitschaft, einem Wanderautor, und einer Mondband – east west’s week review #36
Liebe Mitglieder, die letzte Woche im April ist schon wieder Geschichte und wir rüsten uns bereits für die verbleibenden 23 Programmabende der Saison im Mai und Juni. All jenen, die aber keine Möglichkeit hatten in der vergangenen Woche in den Club zu kommen, möchten wir aber nicht vorenthalten, was dort wieder alles an spannenden Veranstaltungen passiert ist.
Bereits am Montag haben wir die ost westliche Woche mit unserem vorletzten Repair Café der Saison begonnen und wir wissen nicht, ob gerade zu Ostern in den verschiedenen Haushalten allerlei Gegenstände kaputt gegangen sind, aber es war dennoch erstaunlich zu sehen, dass kurz nach den Feiertagen soviele Besucher den Weg in den Club gefunden haben. Schon am frühen Abend waren allerlei Leuten rund um die Lauben zu beobachten, die mit kaputten Stehlampen oder Fahrrädern den Weg in den ost west club suchten. Und so konnten an diesem Abend wieder viele, viele Dinge repariert und auf Vordermann gebracht werden. Wir bedanken uns bei Organisator Florian und seinem super Team um Conny, Denise, Hansjörg, Andy, Laurin, Martin, Luki und Ivan und kündigen euch hiermit schonmal den letzten Termin vor der Sommerpause am Montag 29. Mai an.
Am Mittwoch durften wir dann wieder einen besonderen Diskussionsabend im Club erleben. Unter dem Titel „Cosa vuol dire accogliere?“ hatte unser Lampada Verde-Moderator Gabriele Di Luca mit Christian Bianchi (Bürgermeister Leifers), Andrea Rossi (Vizebürgermeister Meran) und Paolo Valente (Caritas Direktor) drei überaus interessante Experten eingeladen. Es wurde dann auch eine Debattenrund, die es in sich hatte und unserem Publikum (ca. 20 Besucher) sicherlich einige interessante Inputs und Erkenntnisse mit auf den Weg gegeben hat. Gerade die Unterschiede zwischen Meran und Leifers in Bezug auf den Aufnahmewillen hat diesem Abend eine besondere Note gegeben und gezeigt, dass auch wenn die beiden Städte nur wenige Kilometer trennen, die politische Landschaft nicht unterschiedlicher sein könnte. Zwar bestritt Bianchi einen generell konträres Verhältnis zur Aufnahme von Flüchtlinge, aber alleine schon die unterschiedlichen Zahlen machten deutlich, dass Meran diesbezüglich schon einiges an Mehrarbeit geleistet hat. Valente wiederum gab einen Überblick über die Gesamtsituation in Südtirol bei der Flüchtlingsbetreuung und stelle fest, dass nach dem Bosnien-Krieg in den 90er Jahren eine viel größere Anzahl an Menschen hier in Südtirol beherbergt und betreut wurden. Vielfach sei auch die mediale Entrüstung, gerade in den social media Kanälen ein Problem, das immer wieder verzerrte Bilder des Problems mit-verursache.
Frankfurt und Berlin, Wien und Innsbruck zählten zu den Etappen der Lese-Reise von Nico Feiden, die im ost west Club im Meran ihren Abschluss fand. Bei Kerzenschein, im Schummerlicht erzählte der junge Autor im am Donnerstag im LiteraturCLUB von seinen Erfahrungen, u. a. vom Leben mit Obdachlosen in Bozen im vergangenen Jahr.Seine Gedichte bergen berührende und treffende Sprachbilder und lassen den Zuhörer bzw. Leser teilhaben an den Erlebnissen eines Poeten der sich auf die Welt einlässt und auch exzessive Erlebnisse nicht scheut. Blaue Wildnis – so der Titel seines Gedichtbandes, der 2016 im Elif Verlag erschien, mit Illustrationen von Giacomo – sei jener Zustand, der jemanden/den Dichter nach einer durchfeierten Nacht, am Morgen danach, ereilt und oft verstörend schöne Klarheit mit sich bringt.
Am Freitag Abend fand dann die vorletzte Jamsession der Saison statt. Unser maestro Andreas „Underwood“ Unterholzner war an diesem Abend leider kurzfristig verhindert und so war es Joe Chiericati, der kurzfristig als Ersatz einspringen konnte. In vorbildlicher Manier organisierte er die Musiker und hatte entscheidenden Anteil daran, dass auch diese Jamsession für einen vollen Salon und erfreute Mienen bei unseren Mitgliedern sorgte. Zusammen mit unserem Technikchef Florian und Musikern wie Aronne Dell’Oro konnte auch so wieder eine Jamsession über die Bühne gehen, die es wert war gehört zu werden. Wir bedanken uns bei Joe und Co. für einen wunderbaren Musikabend!
Am Samstag hatten wir dann mit THE MOONBAND eine Formation aus München zu Gast, die uns ein absolutes Gänsehautfeeling-Konzert bescherte. Kur vor 21.30 Uhr kamen immer mehr Mitglieder in den Club und die Bude war wieder einmal gerammelt voll. Die fünfköpfige Akkoustik-Folk Band aus der bayrischen Haupstadt überzeugte durch eine professionelle Performance und bescherte uns ein knapp 90minütiges Set, das für wippende und tanzende Beine sorgte. Es wurde geshaked und geschwitzt was das Zeug hielt und unser kleiner Salon in der Passeirergasse war wieder bis auf den letzten Platz gefüllt. Rund 70 Zuhörerinnen und Zuhörer hatten es sich überall gemütlich gemacht und als die Band gegen Ende des Konzertes auch noch von der Bühne in die Menge eintauchte und zwischen den Menschen weiterspielte, gab es kein Halten mehr. Wir bedanken uns bei der großartigen Moonband und das Team um Tourmanager Felix für den Besuch und ein weiteres unvergessliches Konzerterlebnis. Wir empfehlen diese Band allen Freunden von handgemachter Folkmusik aufs Wärmste weiter.