Weltpremieren, Tribute und ein schlagender Frosch – east west’s week review #11
Liebe Mitglieder, wir möchten mit Superlativen eigentlich sparsam umgehen, aber wir werden aktuell und anscheinend jede Woche fast dazu gezwungen unserer Freude Ausdruck zu verleihen und euch davon zu berichten, welch‘ außergewöhnliche Menschen unseren Kulturclub immer wieder mit neuem Leben füllen und der Passerstadt ein Programm offerieren, das schlicht und ergreifend als einzigartig bezeichnet werden darf. Aber der Reihe nach…
Zu Beginn der Woche war der kleine Salon im Club wieder für die Lindy Hop Tänzer und Tänzerinnen reserviert, die es sich wie immer nicht nehmen ließen, das Tanzbein bei uns zu schwingen und fast vier Stunden Non-Stop unsere Clubmitglieder mit ihren Tanzkünsten zu begeistern. Gerade der 45minütige Gratis-Crashkurs von Katharina Zeller erfreut sich immer größerer Beliebtheit und immer mehr interessierte Mitglieder nehmen die Chance war sich im Lindy Hop zu versuchen. Wir finden es großartig, dass wir auch der Tanzkultur immer wieder Gelegenheit geben sich bei uns zu entfalten.
Am Donnerstag war es dann nach über einem Jahr Vorbereitungen und unzähligen Probeeinheiten soweit und wir durften vor einem bis auf den allerletzten Platz gefüllten Saal das erste Theaterstück unserer hauseigenen Theatergruppe ThEATROstwest präsentieren. Und der Auftritt war wirklich ein voller Erfolg. Das Theaterstück „Krieg. Stell dir vor er wäre hier“ fand jedenfalls überragenden Anklang bei den rund 60 Zuschauerinnen und Zuschauern und sorgte anschließend an die etwas mehr als halbstündige Vorstellung für begeisterten Beifall im Publikum. Das Stück regt stark zum Nachdenken an und nimmt den Zuschauer mit auf eine ungewisse Reise, an deren Ende man sich selbst nachdrücklich die Frage stellt, wohin man gehen würde, wenn einen das Schicksal des Krieges zur Flucht zwingen würde. Wir sind unglaublich stolz auf unsere kleine Theatergruppe, die es zusammen mit Regisseurin Stefanie Nagler und Leiterin Veronika Lochmann geschafft hat ein Stück einzulernen, das auf jeden Fall das Potential hat auch zukünftig und auf anderen Theaterbühnen für Furore zu sorgen und die Menschen dazu zwingt, sich mit den dringensten Problemen unserer Zeit auseinanderzusetzen. Bereits einen Tag nach der Premiere fand dann der zweite Auftritt von ThEATROstwest im Kapuzinerkeller in Klausen statt und auch im Eisacktal war die Vorstellung bis auf den letzten Platz gefüllt und begeisterte das dortige Publikum. Alleine schon deshalb und weil bei der Premiere nicht alle Besucherinnen und Besucher einen Platz im viel zu kleinen Salon im Club ergattern konnten, werden wir am Sonntag 20. November eine zusätzliche Vorstellung des Theaterstücks anbieten. Außerdem habt ihr am Freitag 11. November auch noch die Gelegenheit das Stück der dänischen Autorin Janne Teller im JUZE in Naturns zu sehen. Streicht euch die beiden Daten auf jeden Fall schon einmal dick und mit Rotstift im Kalender an, wenn ihr bisher noch nicht die Gelegenheit hattet diese wunderbare Truppe in Aktion zu sehen.
Am Freitag hatten wir dann Ully Biasi und Marlene Basso bei uns zu Gast, die uns einen Tribute-Abend für die vor 20 Jahren verstorbene großartige Sängerin Eva Cassidy präsentiert haben. Vor dem Konzert zeigten wir einen kurzen Dokufilm über die amerikanische Künstlerin auf unserer Leinwand sehen und Ully Biasi erzählte uns dazu noch ein wenig aus dem musikalischen Schaffen und der Biographie Cassidys. Anschließend durften wir einen Konzertabend erleben, der für großes Staunen und einige wirkliche Gänsehaut-Momente unter den vielen anwesenden Mitgliedern sorgte. Sogar aus Brixen waren einige Besucher extra angereist, um diesem Auftritt beizuwohnen. Marlene Bassos Gesang war derart beeindruckend, dass einem fast der Atem stockte, wenn sie die Hits der großen Eva Cassidy allen voran „Time of the time“ oder „fields of gold“ zum Besten gab. Wir bedanken uns bei Ully Biasi und Marlene Basso für die Organisation eines wunderbaren Abends, der die Musik einer großartigen, aber leider viel zu früh verstorbenen Künstlerin wieder aufleben ließ.
Am Samstag Abend hatten wir dann gleich zwei verschiedene Programmpunkte für euch im Angebot und so präsentierte das TeatroZAPPATheater bereits mit Beginn um 19.00 Uhr „Paradise Lost – 20 Jahre Frieden in Bosnien und Herzegovina“. In einer Mischung aus Foto-Slideshow und vorgetragenen Texten erinnerten die Theatermacher an den blutigen Bürgerkrieg Anfang der 90er Jahre im ehemaligen Jugoslawien und regten unsere rund 30 Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken an, über eine Zeit, die unvorstellbares Leid über ein Land gebracht hatte, dessen Wunden bis heute noch nicht verheilt sind und einen Konflikt, der immer noch spürbar ist und immer wieder droht aufs Neue auszubrechen. Wir bedanken uns bei Ziyah Gafic, Valentina Gagic Lazic, Bekir Halilovic und Evi Unterthirner für die Organisation und Präsentation des Abends und hoffen das wunderbare TheatroZappaTheater alsbald wieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Anschließend an diese Vorstellung hatten wir dann die Band Beatfrog aus Nürnberg zum ersten Mal und überhaupt für ein Italien-Konzert bei uns zu Gast und was die drei Jungs aus Deutschland unserem Publikum an diesem Abend musikalisch anboten war wirklich aller Ehren wert. In einer Mischung aus Pop, Indie, Elektro und Rock spielten sie uns ein Konzert, das für begeisterte Jubelstürme bei unseren Mitgliedern sorgte und nicht wenige Menschen dazu animierte zum Sound der Nürnberger zu tanzen. Beatfrog touren aktuell durch Deutschland, Tschechien, Belgien und Holland und auch wir hatten die Ehre diese überaus talentierte und vielversprechende, junge Band für ein Konzert im Club zu präsentieren. Es bereitet uns große Freude euch auch immer wieder internationale Künstler auf unserer kleinen stage zu präsentieren und ein so abwechslungsreiches musikalisches Programm wie möglich anzubieten.
Hier unten haben wir noch die Fotos vom Samstag Abend für euch angehängt. Sara Mostacci hat sie dankenswerterweise für uns geknipst. Das Titelbild stammt vom Auftritt von ThEATRostwest in Klausen.
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