Über das Sterben, Ängste in Kreativprozessen und wirkungsvolle Kabelsalate – east west’s week review #99
Liebe Mitglieder, warum aus einem ziemlich hässlichen und komplizierten Kabelsalat, beim Samstag-Konzert mit C o m b a i am Ende ein wunderschönes Musikkonstrukt entstehen konnte, erfahrt ihr neben vielen anderen spannenden Dingen, welche letzte Woche bei uns passiert sind, wie immer und bei der insgesamt 99. Ausgabe unserer Wochenrückschau und auf den folgenden Zeilen.
Die Clubwoche haben wir am Dienstag mit der Filmvorführung „Simons Entscheidung – Reise ohne Rückkehr“ zu dem sehr anspruchsvollen Thema der Sterbehilfe begonnen. Unsere Mitglieder zeigten sich sehr beeindruckt vom Film, er berührte sensible Stellen des Innenlebens aller Anwesenden. Der Dokufilm regte zum Nachdenken und somit auch zu einer sehr langen Diskussion an, welche von den Podiumsgästen Pater Peter Gruber und dem Primar der Meraner Geriatrie Dr. Christian Wenter, unter der Moderation von Thomas Kobler, begleitet und unterstützt wurde. Der Abend lud das Publikum dazu ein, sich mit unangenehmen, aber sehr aktuellen Themen auseinanderzusetzen. Der Club bildete einen sicheren Raum um auch persönlichste, intimste Gedanken mitzuteilen, einander zuzuhören, Gefühle, Meinungen und Gedanken zum Thema Tod, Angst vor Hilflosigkeit, den Wert des Lebens, und auch den Wert eines (nicht) funktionierenden Körpers auszutauschen. Man erhielt den Eindruck, dass der Film und die anschließende Diskussion nicht nur das Publikum selbst, sondern auch manche Person in sich, polarisierte. Die ethischen, politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Blickpunkte auf das Thema Sterbehilfe gehen nämlich auf feinste Weise ineinander über und sind sehr komplex miteinander verstrickt. Eine feinfühlige Herangehensweise war daher das Ziel dieses Abends. Einig waren sich am Ende alle, es ist sehr schwierig zu verstehen was richtig und was falsch ist. Im Anhang findet ihr ein kleines Fotoalbum vom Film und der anschließenden Diskussion. Wir bedanken uns bei unseren Gästen und rund 40 interessierten Mitgliedern, für einen anregenden und wichtigen Abend. Der nächste Filmabend im Club findet am Mittwoch, 10. April statt, wenn wir die Doku „Le strade di Genova“ zeigen werden, die sich mit den Geschehnissen beim G-8 Gipfel im Jahr 2001 beschäftigt.
[SlideDeck2 id=25266 ress=1]Am Mittwoch haben wir unseren Clubsalon dann wieder für die Noche de Tango bereit gestellt. Johannes Ortner und Co. sorgten zum dritten Mal im neuen Jahr beim Tangoabend für die nötige musikalische Umrahmung und zeigten allen Interessierten die ersten Tanzschritte. Der Tangoabend findet im Club an jedem dritten Mittwoch des Monats statt. Zum siebten Tangoabend der Saison waren am vergangenen Mittwoch rund 7 Tanzpaare gekommen, um in wunderbarer Atmosphäre in unserer kleinen Tangohöhle zu den feinsten Milonga-Klängen über den Tanzboden zu schweben. Der nächste Tangoabend findet dann wieder am Mittwoch 17. April statt.
Giovedi sera vi abbiamo presentato una serata di musica classica. La musica del compositore meranese d’adozione, Marcello Fera, aveva davvero bisogno di un’introduzione? Bisogno forse no, ma l’operazione ci è piaciuta tantissimo lo stesso. Quanto potremmo capire di più del processo creativo di un artista se se ne parlasse approfonditamente come hanno fatto il musicologo Guido Barbieri e Marcello Fera giovedì scorso al Club? La scusa è stata la presentazione del CD “The String Theory”, gioco di concetti che funziona solo in inglese, dove le stringhe della celebre teoria fisica che si prefigge di spiegare l’intero universo hanno lo stesso nome delle corde di uno strumento ad arco, “strings” appunto. La teoria fisica suggerisce che l’esistente sia nato dalla vibrazione di cordicelle infinitesimali e a questo si ispira Fera nel suo modo di costruire la sua musica, che è altrettanto un universo coerente e organico, fatto non solo e non tanto di concetto e intellettualismo, come molta della musica contemporanea (o “nuova” per dirla con Barbieri), ma di vibrazioni dell’animo, di materia musicale intrecciata alla sua memoria di studioso e ascoltatore, che si frammenta e si ricompone generando sempre nuove realtà. E come l’universo ha bisogno delle sue strutture, anche Fera ha bisogno di una cornice che lo aiuti a placare l’ansia della creazione, che altrimenti rischierebbe di essere solo caos, e la trova nella forma della drammaturgia, per cui i suoi brani si sviluppano come dialoghi, storie, atti, narrazioni gestuali. Più di un’ora di ascolto e di discorso sull’ascolto che ci ha sicuramente aperto nuove vie percettive e che ci auguriamo di vedere più spesso al nostro club. In allegato trovate alcune foto della serata di Laura Zindaco.
[SlideDeck2 id=25320 ress=1]Am vergangenen Freitag hatten wir dann mit der Vernissage von Ugo Dossi, die letzte Ausstellungseröffnung vor dem Saisonende für euch im Programm. Rund 30 Mitglieder waren gekommen, um gemeinsam mit dem Künstler Ugo Dossi, die Werke im Clubsalon zu enthüllen. Die Sammlung besteht aus ausgewählten automatischen Zeichnungen mit eindeutig / zweideutigem erotischem Inhalt. Darauf bezieht sich auch der Titel („Cosí fan tutti“) in Anspielung an die Mozart-Oper „cosi fan tutte“. Für die Mitglieder des ost west clubs werden zwei Graphik-Editionen „KUSS“ und „RELATIVE FREIHEIT“ zum Sonderpreis angeboten. Die Ausstellung ist bis zum Saisonende am 25. Mai zu unseren Öffnungszeiten zu sehen. Anschließend an die Vernissage durften wir dann die dritte Jamsession des Jahres erleben. Unser maestro Andreas Unterholzner hatte wieder ein gutes Dutzend unterschiedlicher MusikerInnen auf unserer kleinen Holzbühne versammelt. Über zwei Stunden wurde gemeinsam musiziert. Neben der unnachahmlichen Stimme von Marlene Basso, durften wir dieses Mal auch Nina Duschek mit mehreren Songs live und in Farbe erleben. Auch Michi Agreiter, Christian Kröss, Jonathan Delazer, Florian Ausserer, Sophie Höller, Alex Brugger oder Raphael Gamper ließen es sich nicht nehmen einige Stücke zu spielen. Im Anhang findet ihr einige Fotos von der Jam. Am Freitag 26. April heißt es dann wieder „Let’s jam together!“
[SlideDeck2 id=25259 ress=1]Am Samstag haben wir die Clubwoche dann mit dem ersten Konzert der Electrofunkindiepoprock-Band Combai im ost west club beendet. Die Formation um den genialen Meraner Allround-Musiker Mauro Lazzaretto hat uns dabei ein rund 90minütiges Programmset präsentiert, das so manches unserer Mitglieder erstaunt zurückgelassen hat. Schon kurz nach 17.00 Uhr waren die vier Musiker in den Club gekommen und waren anschließend gute drei Stunden lang mit dem Aufbau ihrer Musikinstrumente beschäftigt. Ein Wirrwarr aus Kabeln, Steckern und Drähten schlängelte sich um die Instrumente und Musiker und zeigte einmal mehr, wie professionell und akribisch manche unserer Bands ihrer Arbeit nachgehen. Nichts wurde dem Zufall überlassen und beim anschließenden Soundcheck wussten wir dann, das der anschließende Aufritt definitiv ein Musikabend werden würde, den man nicht verpassen möchte. Die Band, die schon seit vielen Jahren zusammen spielt, aber aufgrund der komplett unterschiedlichen Wohnorte nur selten zum Proben und in der Folge zu Konzertauftritten kommt, schien schon zu Beginn große Freude daran zu haben, gemeinsam wieder einmal live performen zu können. Die allesamt selbstgeschriebenen Songs sind durchaus unterschiedlich und können nur schwer einem bestimmten Musikgenre zugeordnet werden. Gerade die unterschiedlichen Musikrichtungen, die immer wieder zu spannenden Gesamtkonstrukten vereint werden, bieten immer wieder neue Sound- und Hörerlebnisse. Beeindruckend an der Band, die ihrem Namen einem kleinen Dorf in Venetien verdankt sind die immer wieder dreistimmig vorgetragenen Lieder und die Tatsache, dass es keinen wirklichen Bandleader zu geben scheint. Neben Filippo am Schlagzeug, sind es neben Mauro an Gitarre, Piano und Electronics auch die beiden Gitarristen bzw. Basser Paolo und Carlo, die sich an den Mikrofonen und Instrumenten abwechseln. Gerade diese Unvorhersehbarkeit und die immer unterschiedlich klingenden Songs machen die Musik von Combai nie langweilig. Über 60 interessierte Konzertbesucher zeigten sich jedenfalls sichtlich begeistert vom ersten Besuch der vier Herren im Club. Wer das Samstag-Konzert verpasst hat, kann im Anhang zumindest die wirklich tollen Fotos von Sara Mostacci begutachten.
[SlideDeck2 id=25273 ress=1]Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Salon Habicher, unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.