Über politische Hoffnungsträger-innen, Spenden für Zambia und ein Hohelied des Poetry Slams – east west’s week review #106
Liebe Mitglieder, warum die italienische Europaparlamentarierin Elly Schlein am vergangenen Mittwoch bei der letzten Ausgabe der Saison von La Lampada Verde im Gespräch mit Moderator Gabriele Di Luca eindrucksvoll bewiesen hat, warum sie als große politische Hoffungsträgerin gilt, erfahrt ihr unter anderem wie immer bei unserem east west’s week review (Nr. 106) und auf den folgenden Zeilen.
Die Clubwoche haben wir am Dienstag mit dem zweiten Teil Spotlight-Veranstaltung im April fortgesetzt. Der Bozner Universitätsprofessor Alessandro Efrem Colombi war mit seinem Kollegen Boris Susani zum zweiten Mal innerhalb einer Woche bei uns zu Gast, um im Club die nächste „Uni-Vorlesung“ abzuhalten. Unter dem Titel „Come diventare digitali restando umani – La digitalizzazione e il futuro della società“ haben Colombi und Susani uns erneut einen ausführlichen Vortrag über die Chancen und Gefahren welche die neuen Medien bergen, präsentiert. Dieses Mal legten die Beiden den Fokus zu Beginn auf die Computer-Spiele Industrie und warteten für die interessierten Mitglieder (rund 30) mit neuen und bisher nie gehörten Informationen auf. Der über drei Stunden dauernden, sehr fordernden Vortrag des Uniprofessors legte dieses Mal den Schwerpunkt anschließend auf Lösungsansätze. Beispiele für einen sinnvollen Umgang von Kindern und Heranwachsendenen sollten vor allem von den Eltern bzw. Älteren gelernt werden. Nur wer in jungen Jahren „gute“ Vorbilder in seinem Umfeld hat, kann laut Colombi einen verantwortungsvollen Umgang mit Handys, Tablets und Computern lernen. Nach wie vor gebe es aber in der breiten Bevölkerung zu wenig Aufklärung bzw. Information über die Macht und den Einfluss der Digital-Industrie und die großen Konzerne. Auch an diesem Abend gab es wieder eine lebendige Diskussion und einige interessante Beiträge aus dem Publikum. Wir freuen uns sehr, dass dieses neue Format für großen Anklang unter unseren Mitgliedern gesorgt hat und an zwei Veranstaltungsabenden rund 100 Personen in den Club gebracht hat. Wir werden in Zukunft versuchen ähnliche Veranstaltungen auf die Beine zu stellen und die Zusammenarbeit mit Universitäten verstärkt zu suchen. Wenn ihr selbst auf einer Uni seid, oder noch Kontakte zu euren ehemaligen Dozenten habt und der Meinung seid, dass ein bestimmtes Thema einen bestimmten Mehrwert für die Mitglieder eures Clubs haben könnte, dann könnt ihr uns wie immer gerne eine Email an info@ostwest.it schicken. Wir bedanken uns bei Alessandro Colombi und Boris Susani, sowie einem aufmerksamen Publikum und verweisen euch auf die Fotos von Laura Zindaco.
[SlideDeck2 id=26640 ress=1]Am Mittwoch durften wir dann bei der letzten Ausgabe der Saison von La Lampda Verde mit Elly Schlein einen wirklich besonderen Gast auf unserem Podium begrüßen. Moderator Gabriele Di Luca hat mit der bekannten italienischen Europaparlamentarierin, die extra aus Trient bzw. Bologna angereist war Gelegenheit ein rund zweistündiges und außführliches Gespräch zu führen. Elly Schlein wurde 1985 geboren und ist somit eine der jüngsten Europaparlamentarierinnen überhaupt, hat aber schon eine längere Karriere hinter sich, in der sie sich in den unterschiedlichsten Bereichen immer wieder politisch engagiert hat. Nennenswert ist hier sicherlich ihre Mitarbeit bei den US-Wahlen 2008 und 2012 im Wahlteam von Barack Obama. Vor fünf Jahren kandidierte die junge Kosmopolitin schließlich auf der Liste des PD, um letztlich nach Brüssel bzw. Straßburg entstandt zu werden. Mittlerweile gehört sie der Liste „Possibile“ an, die enge Verbindungen zu den spanischen KollegInnen von Podemos pflegt. Elly Schlein hat sich für diesen Abend im Club extra Zeit genommen und dabei von ihren politischen Visionen im Hinblick auf Migrations- Fiskal- und Umweltpolitik erzählt. Es war uns, unserem Moderator und dem Publikum die reinste Freude Elly Schlein zuzuhören. Zu so gut wie jedem Thema wusste sie bestens Bescheid, zeigte sich extrem eleoquent, freundlich und offen. Unser dem Anlass entsprechend leider nicht sehr zahlreich erschienenes Publikum (25 BesucherInnen waren gekommen) hing über zwei Stunden lang an den Lippen der italienischen Politikerin und befragte unsere bisher wohl bekannteste Besucherin zu den verschiendensten Themen. Bei den nun anstehenden Wahlen am 26. Mai wird sie nicht mehr für das Europaparlament kandidieren, aber ihre politische Karriere wird die junge Frau definitiv fortsetzen. Wir wünschen Elly Schlein alles Gute und bedanken uns bei Moderator Gabriele Di Luca und bei ihr für einen Hoffnung schenkenden Abend und viele neue interessante Denkanstöße und Überlegungen. Im Anhang findet ihr ein kleines Fotoalbum von der letzten Lampada Verde, die wir dann ab der Herbstsaison wieder fortsetzen werden.
[SlideDeck2 id=26655 ress=1]All’ultima Calcetto Night della stagione hanno partecipato 36 giocatori/trici. Hanno vinto Luigi e Luca, battendo in un tiratissima finale Martin e Maria. Doneremo l’incasso delle Calcetto Night di gennaio, febbraio, marzo, aprile e maggio – 622,50€ – a EGP Zambia. Grazie a tutte/i. Ci rivediamo sabato 22 giugno per il primo calcetto openair day al ost west country club. In allegato trovate alcune foto dell’ultima Calcetto Night
[SlideDeck2 id=26634 ress=1]Am Freitag haben wir euch dann nach 2018 die zweite Ausgabe des Best Of Poetry Slam Southtyrol präsentiert. Mit Mia Via, Hannes Huber, Ania Viero, Manuel Lavoriero und Felix Maier stand ein ausgewähltes TeilnehmerInnenfeld auf unserer Slam-Bühne. Alex Giovi Giovanelli zeichnete für die Moderation verantwortlich. Und dieser Best Of Slam wird gerade und umso mehr nach dieser zweiten Ausgabe hoffentlich auch in Zukunft ein fixer Bestandteil des Clubprogramms bleiben. Dieser Abend war ein weiterer Beweis dafür wie extrem dicht und stark die Südtiroler Slam-Szene, die bis vor einigen Jahren noch in den Kinderschuhen steckte geworden ist. Gerade im Nachwuchs ist vor allem durch die großartige Arbeit von Giovi an den Schulen und in weiterbildenden Workshops so einiges passiert. Junge Slammer wie Felix Maier und Hannes Huber, die beide gerade mal 17 bzw. 18 Jahre alt sind, sind dafür mehr als nur ein eindrücklicher Beweis. Aber auch Neo-Starterin Mia Via hat mit ihrem insgesamt erst dritten Bühnenauftritt bei einem Poetry Slam bewiesen, dass es in unserem kleinen Land anscheinend noch so einige unentdeckte Talente gibt, die wenn sie sich dann mal auf unsere Bühne trauen, ziemlich schnell Gefallen am Performen vor Publikum finden. Wenn sich dann die schon erfahrenen SlammerInnen wie die beiden Landesmeister Viero und Lavoriero zum TeilnehmerInnenfeld gesellen, dann hat man auf die Schnelle ein Niveau im Lineup, das sich auch vor internationalen und größeren Bühnen nicht zu verstecken braucht. An diesem Abend wurde es wieder einmal eine mehr als knappe Angelegenheit. Bei insgesamt zwei Texten pro Person in der Vorrunde, die anschließend zu einer Gesamtpunktzahl addiert wurden, schaffte es Felix Maier als Drittplatzierter nur denkbar knapp nicht ins Finale. Mia Via hatte Platz vier und Hannes Huber Platz fünf erreicht. So war das Finale bei diesem Slam für die beiden Landesmeister reserviert. Und weil beide Finaltexte (Südtirol/Alto Adige – Viero und Ötzi – Lavoriero) dem zahlreich erschienenen Publikum (mehr als 60 Mitglieder waren gekommen) anscheinend gleichsam gut gefielen, versuchte es unser Moderator mit einer Applausabstimmung, die letztlich aber genausowenig zum Erfolg führte, wie das anschließende „Schinken-Zucchini“ Zurufen. Viero und Lavoriero hatten sich sowohl in der Vorrunde nichts genommen, sondern mit ihren drei Texten lediglich eindrucksvoll bewiesen, wie eng die Spitze bei den besten PoetInnen mittlerweile zusammengerückt ist. Und so war es nur gerecht, dass es an diesem Abend keine alleinige SiegerIn gab. Ex-Aequo teilten sich die beiden FinalistInnen den Sieg und schienen darüber definitiv nicht enttäuscht zu sein. Dieser Abschluss der Saison war ein kollektives literarirsches Hohelied auf den Poetry Slam zwischen Brenner und Salurn und die bestmögliche Werbung für ein Literaturgenre, das sich in den vergangenen Jahren immer mehr aus dem Schatten ins Licht gekämpft hat. Dass wir als Club mit den regelmäßigen und monatlich stattfindenen Slams mitterweile zu dem einzigen und fixen Anlaufpunkt für diese bunte und wirklich tolle Szene werden konnten, erfüllt uns durchaus ein klein wenig mit Stolz. Wir möchten uns jedenfalls für eine unvergessliche Slam-Saison mit vielen Highlights und besonderen Momenten bedanken und verweisen euch noch auf die zwei Sommertermine am Freitag 21. Juni (wild wild ost west slam #26 mit offener Anmeldung) und das U-20 Länderbattle zwischen Südtirol und Graz am Freitag 23. August, jeweils mit Beginn um 20.30 Uhr. Im Anhang gibt es noch cooles Bildmaterial vom vergangenen Freitag.
[SlideDeck2 id=26628 ress=1]Die Woche haben wir am Samstag mit einem Doppelkonzi und dem ersten Meran-Konzert der Wiener Streetpunkformation Dealer’s Choice beschlossen. Als support durften wir außerdem unsere Freunde von der freiwilligen Blasmusikkapelle Reklame zum zweiten Mal für einen Auftritt begrüßen. Und trotz einer unglaublichen Dichte an Konkurrenzveranstaltungen (Bruneck, Naturns) im Punkrockbereich, hatten sich erstaunlich viele interessierte Mitglieder auf den Weg nach Meran gemacht. Obwohl es teilweise Hunde regnete, nicht gerade hochsommerliche Temperaturen hatte, ließen sich die Hartgesottenen nicht abbringen und supporteten einen ziemlich coolen Punk-Nighter. Reklame eröffneten die Bühne gewohnt mit harten Riffs und einiges an Klamauk, aber durchaus mit einem Sound-Programm, das vorherige Auftritte der Oberlananer schnell in Vergessenheit geraten ließ. Bananenkönig Pane war mit dem Schlagzeug des Clubs sichtlich und hörbar zufrieden und schien wie der Rest seiner Bandkollegen (Kalle an der Stimme, Flo an der Gitarre und Curcio am Bass) seinen Spaß am rund 45minütigen Auftritt zu haben. Die Bühne war also schon relativ gut eingewärmt, als mit Dealer’s Choice eine Band unsere Bühne betrat, die wir zuvor und bisher nur vom Hören-Sagen kannten. Aber das was wir vorab über die vierköpfige Truppe aus Wien gehört hatten, hatte uns schon Tage zuvor mit Zuversicht und Freude auf diesen Abend blicken lassen. Und wir und unser Publikum wurden definitiv nicht enttäuscht. Moritz und Co. stehen für knallharten, schnurstracks-geradeaus Streetpunk ohne viel Schnickschnack. Sehr angenehm sind die italienischen Songs („mattina“) und eingängige Stücke wie das vor Kurzem veröffentliche „war in my head“ oder das schon etwas ältere „memories of hate“, stehen sie doch stilgebend für den klaren und eingängigen Sound der Band. Dealer’s Choice singen über eigene Unzulänglichkeiten, gesellschaftliche Missstände, Drecksnazis und überlassen die unwichtigen Themen der Popkultur. Wir sind seit Samstag jedenfalls Fan der Wiener und empfehlen die Band auf allen Ebenen wärmstens weiter! Wer nicht dabei sein konnte/wollte, findet abschließend noch eine kleine Fotosammlung.
[SlideDeck2 id=26622 ress=1]Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Salon Habicher, UWB (Untermaiser Würstelbude) unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.