In Gedenken an einen Großen der Meraner Blueszene

Eigentlich hätte man ja auch davon ausgehen können, dass es ein ruhiger, besinnlicher 31. Oktober hätte werden können. Einen Tag vor dem Fest der Toten und in Gedenken an den vor etwas mehr als einem Jahr so plötztlich verstorbenen BEAT HEUBERGER, hätte es ja durchaus so kommen können. Man erinnert sich an die gute alte Zeit zurück, gedenkt eines Freundes, der viel zu früh von uns gegangen ist und die ungemütlichen Novembertage stehen unmittelbar vor der Tür. Es wäre also gar nicht so abwegig gewesen, wenn die Stimmung und Atmosphäre ein wenig gedämpt gewesen wäre.

Dass es dann meistens anders kommt, als man denkt, ist zwar ein etwas abgehalfteter Spruch, passt aber auf den Abend an jenem Samstag wie die Faust aufs Auge. Natürlich haben wir uns an den großen Beat Heuberger, einen der besten und beliebtesten Meraner Blues-Musiker erinnert, wir haben über die Konzerte im ost west club gesprochen, seinen Auftritt beim Stadtfest im vergangenen Jahr, der der letzte für seinen Lieblingsclub im Steinachviertel war, Revue passieren lassen und wir haben mit seinen Freunden und Liebsten auch getrauert und uns darüber geärgert, dass er an diesem Abend nicht mehr unter uns sein konnte.

Aber dann haben wir zusammen einen Abend verbracht, der, so glauben wir, ganz im Sinne Beats gewesen wäre. Stefano Nicli gebührt hier ein großer Dank, dass er die ehemaligen musikalischen Weggefährten des Schweizers mehr oder weniger vollzählig auf die kleine Holzbühne im club gebracht hat. Michi Agreiter, Stefano Nicli, Eugenio Roscigno, Joe Chiericati, Johannes Steiner Ender, Ully Biasi, Markus Steiner Ender, Florian Ausserer, Fredi Batliner und Simone Riva ließen es sich auch nicht nehmen, die absoluten Lieblingssongs von Beat zu spielen, unter anderen „Before You Accuse Me“, „Unchain My Heart“, „Suzie Q“, „Green River“, „It’s So Hard“ und viele mehr. Die vielen Musiker gaben ihr Bestes und das spürte man mit jedem Akkord und jedem Lied aufs Neue und am Ende entwickelte sich eine Art Jamsession, wo sich Agreiter und Co. immer wieder mit neuen musikalischen und gesanglichen Ergüssen gegenseitig übertrafen. Man konnte die tolle, absolut positive Atmosphäre regelrecht mit Händen greifen.

Auch das anwesende Publikum war derart zahlreich vertreten, dass der club, wie konnte es anders sein, aus allen Nähten platzte. Man hatte das Gefühl, dass alle MeranerInnen, die Beat kannten und einst bei seinen Konzerten dabei waren, es sich an diesem Abend nicht nehmen lassen wollten, sich an den liebenswerten, manchmal etwas kauzigen Schweizer zu erinnern. Wir sind der Meinung, dass sogenannte Trauerfeiern in Zukunft öfters auf diese Art und Weise stattfinden könnten, denn wir sind sicher, dass Beat seine hellste Freude daran gehabt hätte und an diesem Abend, wenn auch nicht physisch, so doch auf eine bestimmte Art und Weise unter uns weilte und eine Menge Spaß gehabt haben muss. Danke an alle, die es möglich gemacht haben, einen so schönen Abend zu organisieren!

Ciao Beat!

Die wirklich sehr coolen Fotos stammen aus der Hand von Patte Schwienbacher. THX!

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