Über Deutschrap und Merans musikalischen Nachwuchs – east west’s week review #19
Liebe Mitglieder, nun ist es wirklich vollbracht. Wir haben 2016 hinter uns gelassen und starten jetzt mit vollem Elan in das Jahr 2017. Aber bevor wir euch heute Abend das Programm für die nächsten 30 Tage präsentieren, ist es an der Zeit noch die letzte Woche im Dezember Revue passieren zu lassen, vor allem auch deshalb, weil es jene Woche war, wo bisher und fast jedes Jahr am meisten in eurem Club los ist.
Bereits am Montag, am Stephanstag durften wir euch ein Dj-Set präsentieren, das es in sich hatte. Von „Beginner“, über „Fettes Brot“ oder „Fiva“ war alles dabei, was an gutem Rap in Deutschland zwischen den 90er Jahren und heute produziert wurde. Fabio Zindaco alias Prof. Funkstein hat uns fast drei Stunden lang mit einem Hip Hop-Programm versorgt, das in erster Linie und wie erwähnt die besten Hits aus Deutschrap präsentierte und für allerlei zufriedene Gesichter und Kopfnicken sorgte. Auch der support vor den turntables war entsprechend gut und haben unsere Dj für diesen Auftritt die nötige Ehre erwiesen.
Am Dienstag hatten wir dann wieder einmal eine songwriter night in unseren Programmkalender eingetragen. Zwar musste Max seinen Auftritt kurzfristig und am selben Tag leider krankheitsbedingt absagen, aber glücklicherweise konnten wir mit Dani einen schnellen und vor allem zumindest ebenbürtigen Ersatz erfinden. Es war überhaupt der erste Auftritt des jungen Meraners vor Publikum und bei uns im Club. Dani hat uns nach anfänglicher Nervosität am Ende ein Set aus rund sieben verschiedenen Coversongs vorgestellt. Jeden einzelnen Song konnte der junge Meraner an diesem Abend auf seine Art und Weise interpretieren, aber als er dann den Bright Eyes-Hit „First Day of my life“ präsentierte, hatte er das Publikum und vor allem unsere Herzen im Sturm erobert. Nach dem Auftritt von Dani, durften wir uns dann ebenfalls auf das erste gemeinsame Konzert von Iris & Levo freuen. Die beiden jungen Nachwuchsmusiker hatten sich über viele Wochen auf diesen Abend vorbereitet und gaben uns rund 8 Songs aus ihrem neuesten Repertoir zum Besten. Gerade Iris‘ Stimme sorgte für viele Gänsehautmomente und gemeinsam mit Levo unterstrich die Meraner Musikerin, welch‘ großes Potential in diesem neuen Projekt steckt. Im Frühjahr werden sie gemeinsam ihre erste EP releasen und man darf jetzt schon auf die an diesem Abend selbstgeschriebenen Lieder, in gedruckter Version gespannt sein. Der Live-Auftritt war jedenfalls ein voller Erfolg und wir freuen uns schon, wenn wir das erste Album der Beiden endlich in den Händen halten dürfen. Es war wieder einer jener Abende, der ohne Umschweife bewies, wie stark und lebendig die Meraner Musikszene ist und, dass es eben nicht nur die Etablierten und eh schon bekannten Künstler in der Passerstadt sind, die das kulturelle Leben hier bereichern, sondern, dass es auch durchaus einen beachtenswerten Pool an jungen Menschen um die 20 gibt, die über großes Potential verfügen und ihre Musik mit der dafür nötigen Ernsthaftigkeit leben. Das Konzert mit Max und einem weiteren talentierten Südtiroler Newcomer werden wir übrigens am Ostersamstag nachholen. Zu erwähnen wäre auch noch die überragende Publikumsbeteiligung an diesem Abend. Über 80 Menschen hatten sich für dieses Konzert neu und als Mitglieder im Club angemeldet oder ihre Mitgliedschaft verlängert und der Salon war bis auf den letzten Platz und mit rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer restlos überfüllt.
Am Mittwoch haben wir es mit dem salotto est ovest dann ein wenig ruhiger angehen lassen, um dann aber schon einen Abend später mit gleich zwei Programmpunkten aufzuwarten. Zuerst durften wir die Jägerballaden von Veronika Lochmann im LiteraturCLUB erleben, zu deren Vorstellung sich rund 15 Mitglieder eingefunden hatten. In einer Mischung aus moderner und historischer Interpretation von Jägergeschichten, konnte uns die Autorin einen kurzweiligen Einstieg in den Abend bereiten, der sich anschließend dann mit dem Konzert von Carol Might Know um die Bozner Sängerin Anna Bernard fortsetzte. Zum ersten Mal überhaupt besuchte uns die vierköpfige Band für einen Auftritt in Meran und ließen am Ende allerlei begeisterte und erstaunte Gesichter im Club zurück. Gerade Bernards überaus eingängige und liebliche Stimme ist ein absolutes Merkmal von CMK, wird aber erst durch die überragend besetzte Band durch Nello Biasini am Schlagzeug, Alessandro Fangaro am Bass und Federico Guastelli an der Gitarre abgerundet. Der Sound lässt sich als eine Art Indie, gemischt mit Pop- und Balladen-Elementen einstufen und hat definitiv Ohrwurmpotential. Wer noch nie Gelegenheit hatte Bernard und Co. Live zu sehen, sollte dies schleunigst nachholen. Auch dieses Konzert ist auf reges Publikumsinteresse gestoßen und so haben wir es am Ende wieder nicht geschafft, allen Interessierten einen Platz in unserem viel zu kleinen Konzertsaal anzubieten, ein Missstand mit dem wir auch 2017 weiterhin scheinen leben zu müssen.
Am vorletzten Abend des Jahres hat uns dann unser Freund Upsetting Max vom Vinschger-Duo Wicked & Bonny besucht und zum ersten Mal alleine ein Dj-Set bestehend aus alten Ska- und Reggea-tunes präsentiert. Die Tanzwütigen unter unseren Mitgliedern ließen es sich dann auch nicht nehmen, ihre Füßchen in allerlei unterschiedliche Bewegungsabläufe zu bringen. Der Dank geht an Maggu für einen wirklich stimmungsvollen Abend in unserem kleinen Raucherraum.
Am Samstag durften wir dann gemeinsam mit unseren Mitgliedern das alte Jahr beschließen und wollen euch an dieser Stelle auch nicht weiter mit irgendwelchen Einzelheiten nerven. Nur soviel: Dj-Melodiegarantie musste seinen Auftritt leider kurzfristig und wegen eines Unfalls absagen, dafür durften wir dann den Auftritt von Dj-Hafner und dem Trio von The BUGFIX bestaunen. Dass der Abend letztlich überaus amüsant und fröhlich über die Bühne ging, ist und wird für die meisten von euch keine große Neuigkeit mehr sein, die Silvesterpartys im Club gehörten mittlerweile zu den unverzichtbaren Silvester-Events in Kurstadt.
Im Anhang findet ihr sowohl die Fotos vom LiteraturCLUB, als auch jene vom Auftritt von Carol Might Know. Thomas Zelger war mit seiner Kamera für euch unterwegs. Vielen Dank!
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