Über schleichende Krankheiten, das Zusammenleben der Sprachgruppen, zwei indische Weltstars und D’Artagnan und seine drei musikalischen Musketiere – east west’s week review #31
Liebe Mitglieder, die Veranstaltungen im März scheinen kein Ende zu nehmen und das ist auch gut so. Wie ihr wisst, haben wir für den dritten Monat des Jahres insgesamt 24 verschiedene Programmpunkte für euch vorbereitet. In der vergangenen 4. Märzwoche haben wir insgesamt fünf dieser Abende für euch serviert.
Am Dienstag hatten wir zum ersten Mal das Theaterstück „Was Frauen wirklich wollen (…und Männer zu wissen glauben)“ auf unserer kleinen Bühne erleben dürfen. Rund 35 Theaterinteressierte haben uns bei dieser Veranstaltung besucht und einen überaus kurzweiligen und lustigen Abend bei uns verbracht. Magdalena Lun, Ingemar Vienna und Martin Nicolussi haben unter der Regie von Christian Mair ein Theaterstück auf die Beine gestellt, das auf auf witzige und fröhliche Art die Alltagsschwierigkeiten von sich datenden Menschen aufzeigen. Gerade Hauptdarstellerin Magdalena Lun konnte bei ihrem Auftritt mehr als nur überzeugen und lieferte eine Performance, die aufzeigte, dass es sich hier nicht um irgendeine Laienschauspielergruppe handelt, sondern um eine ernsthafte Theatergruppe, von der man zukünftig sicher noch einiges zu hören bekommen wird.
Am Mittwoch hatten wir dann den um einen Tag vorgezogenen LiteraturCLUB auf dem Programm und durften für diesen Abend das vor Kurzem erschienene Buch „Demenz – allegro – andante – forte – morte“ der Südtiroler Autorin Wally Platino vorstellen. Dieses Werk thematisiert die schleichende Krankheit Demenz auf eindrückliche Weise und wir hatten die Ehre neben der Autorin selbst, auch allerlei Gäste bei uns zu begrüßen, die mitgeholfen haben das Rahmenprogramm zu gestalten und aus einem eh schon spannenden und interessanten Abend, einen wirklich besonderen zu machen. Nach einer kurzen Einführung durch unsere Vorstandskollegin Sonja Steger und Grußworte von Dr. Hermann Raffeiner, war es die Tochter der Autorin, Danja Platino, die für die Lesung verantwortlich zeichnete. Zusätzlich wurde der LiteraturCLUB durch eine Slam-Einlage von Maria Gerstgrasser und die musikalische Begleitung von Markus Letschka umrahmt. Trotz des überaus schwierigen und traurigen Themas wurde der Abend zu einer sehr angenehmen Veranstaltung mit vielen neuen Erkenntnissen. Die rund 35 Mitglieder, die sich im Zuschauersalon befanden schienen reges Interesse an dieser Buchvorstellung zu haben und konnten am Ende der Vorstellung auch einiges an neuen Erkenntnissen und Erfahrungen zum Thema Demenz mit nach Hause bringen. Wir bedanken uns bei allen Mitwirkenden für die Gestaltung dieses Abends und empfehlen das Buch von Wally Platino an dieser Stelle sehr gerne weiter.
Am Donnerstag fand dann die dritte Ausgabe der Lampada Verde-Diskussionsabende statt. Unser Moderator Gabriele Di Luca hatte zum Thema „Ma davvero Ettore Tolomei ci seppellirà tutti?“ drei interessante Gäste eingeladen. Neben Guido Margheri (PD) und Maurizio Ferrandi (Historiker) hatten wir die Ehre zum ersten Mal Senator Karl Zeller (SVP) bei uns im ost west club zu begrüßen. Schon gleich zu Beginn der Diskussion war klar, dass man auch an diesem Abend bezüglich der immer noch schwelenden Debatte, um das Zusammenleben der deutsch- und italienischsprachigen Südtiroler auf keinen grünen Zweig kommen würde. So war es Ferrandi der darauf verwies, dass normalerweise „die Lebenden die Toten begraben würden“, aber wenn man sich die Diskussion rund um das Thema der beiden Sprachgruppen in Südtiroler ansieht, man unweigerlich zum Schluss kommen muss, dass man davon auch im Jahr 2017 noch meilenweit entfernt sei. Auch Zeller sprach davon, dass in unserem Land immer noch „una specie di guerra civile nascosta“ stattfinden würde, die er zu seinem Leidwesen nach über 30 Jahren politischer Karriere auch nicht imstande gewesen sei zu beenden. Dies gehöre zu seinen größten persönlichen und politischen Enttäuschungen seiner Laufbahn, so der Senator. Auch aus unserem Publikum (30 Besucherinnen und Besucher) kamen viele interessante Redebeiträge, die z.B. darauf verwiesen, dass das Zusammenleben der beiden Sprachgruppen nicht durch eine technische Regelung oder irgendein Gesetz herbeigeführt werden kann, sondern dass es vor allem die Menschen selbst bzw. mehr kulturelle Realitäten wie z.B. unser ost west club wären bzw. sein könnten, die wichtige Beiträge für ein gemeinsames Südtirol leisten können. Auch alpha-beta Präsident Aldo Mazza wies in seinem Redebeitrag darauf hin, dass er lange Zeit dachte, dass sich in Südtirol irgendwann auch ein „clima postetnico“ einstellen würde, aber auch er habe sich hierbei anscheinend geirrt und warnte vor der Gefahr eines weiteren Auseinanderlebens der Menschen nicht nur hierzulande, sondern europaweit.
Am Freitagabend hatten wir dann ein Konzert für euch vorbereitet, dass die Besucherinnen und Besucher, die den Abend miterleben durften, wahrscheinlich nicht so schnell vergessen werden. Man hatte nicht nur aufgrund des Erscheinungsbildes der vier Herren zeitweise den Eindruck, dass dort drei musikalische Musketiere samt D’Artagnan höchstpersönlich saßen und sich immer wieder gegenseitig in ihrer musikalischen Performance zu neuen Höchstleistungen anstachelten. Nach über eineinhalb Jahren hat uns wieder das Musiker-Trio um Aronne Dell’Oro (D’Artagnan), Thomas Lamprecht (Athos) und Jan Langer (Porthos) im Club besucht. Dieses Mal hatten sie sich aber zusätzlich musikalische Verstärkung aus Frankreich geholt. So war es neben den drei Meranern, der großartige Vincent Magrini (Aramis) der unseren Mitgliedern einen Konzertabend bescherte, der für soviele unbeschreibliche Gänsehautmomente sorgte, dass es fast schon unheimlich wurde. Es dauerte nur wenige Minuten bis sich diese mit Händen zu greifende Atmosphäre auf den komplett überfüllten Besucherraum übertrug und unsere Mitglieder dazu animierte entweder gedankenverträumt und mit geschlossenen Augen der Musik nachzusinnen oder zu den schnelleren und folkigen Liedern losgelöst und voller Inbrunst drauflos zu tanzen. Gerade Marini konnte mit seiner fröhlichen Art und seinem wunderbaren Gitarrenspiel die rund 50 Zuhörerinnen und Zuhörer sosehr begeistern, dass man wenn man in den Raum blickte nur fröhliche und wippende Köpfe erblicken konnte. Es war wieder einer dieser besonderen und magischen Momente, die wieder einmal bewiesen, wie sehr Musiker und Publikum im Club immer wieder zusammenwachsen.
Am Samstag durften dann wieder einmal alle Dämme im Club brechen und „Schuld daran“ war niemand Geringeres als das unnachahmliche indische Weltklasse-Dj-Duo PREM PRAMANAS. Wir hatten den Raucherraum im Club zu einem Discoraum der Extraklasse eingerichtet, es glitzerte und funkelte aus allen Ecken des Raumes und überall waren begeisterte Fans und Groupies, dieses überragenden Künstlerduos aus Neu-Dehli zu sehen, die lauthals kreischten und zu den Klängen dieser Weltstars ausgelassen tanzten.
Hier unten haben wir die Fotos vom Lampada Verde Abend und vom DJ-Set mit den Prem Pramanas für euch angehängt. Unsere Vorstandskollegin Laura Zindaco war mit der Kamera bei beiden Events dabei. Vielen Dank!
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