Über spannende neue Programmpunkte und definitionslose Musik – east west’s week review #77
Warum neue Programmpunkte immer wieder eine Reise in den Club wert sind und Robert Asam am vergangenen Mittwoch für ein volles Haus gesorgt hat, könnt ihr nun auf den folgenden Zeilen und bei der 77. Ausgabe des east west week review nachlesen.
Die Woche haben wir bereits am Montag beim ersten Repair Café der Saison begonnen. Wir hatten mit eine Schneiderin, einen Tischler, einen Elektrotechniker, zwei Fahrradmechaniker und zwei Messerschleifer vor Ort. Florian Mayr, unser Verantwortlicher war schon am Montag-Nachmittag in den Sendestudios von RAI Südtirol zu Gast und hat dort in der Nachmittagssendung über unsere Initiative gesprochen. Anscheinend hat diese Ankündigung wieder viele Neugierige motiviert bei uns vorbeizuschauen, denn der Club war an diesem Abend mehr als nur gut gefüllt und so wurden am Ende des Abends mehr als 30 Gegenstände von unseren fleißigen Ehrenamtlichen repariert. Wir möchten uns bei allen freiwilligen Helfer*innen bedanken, die in ihrer Freizeit mehr als drei Stunden im Monat ehrenamtlich zu uns kommen und ihr handwerkliches Geschick in den Dienst des Clubs stellen. Auch in dieser Saison finden die Treffen regelmäßig immer am letzten Montag des Monats statt und wir freuen uns schon euch am 29. Oktober wiederzusehen.
Am Mittwoch haben wir euch dann mit dem Störsender einen neuen Programmpunkt vorgestellt. Und der Publikumsandrang hat wohl nicht nur die Erwartungen von Robert Asam, dem Gestalter des Abends, sondern auch unsere mehr als nur übertroffen. Über 50 Besucher*innen waren gekommen, um beim satirischen Medienspiegel des ehemaligen RAI-Journalisten mit dabei zu sein. Der Störsender nimmt aber nicht nur die verschiedensten Meldungen und Schlagzeilen in den Südtiroler und internationalen Zeitungen aufs Korn, sondern hatte auch durchaus Meldungen im Programm die zum Nachdenken anregen. Asam hat auf eindrückliche Weise aufgezeigt, dass die Berichterstattung zu wirklich tragischen Ereignissen wie z.B. dem verunglückten Kleinlaster der afrikanischen Erntehelfer, im Verhältnis zu teils absolut lächerlichen Themen kaum aufgegriffen wurde. Der Störsender wusste an diesem Abend also nicht nur durch viel Wortwitz und satirische Einfälle zu überzeugen, sondern hat auch immer wieder den Finger in die Wunde gelegt und sich mit Dingen auseinandergesetzt, die eigentlich viel mehr Raum in der täglichen Berichterstattung erhalten sollten. Wir möchten uns bei Robert Asam und dem zahlreich erschienen Publikum bedanken und freuen uns jetzt schon auf die Oktoberausgabe, die kurz nach den Südtiroler Landtagswahlen am Mittwoch 24. Oktober stattfinden wird und somit wahrscheinlich viele Steilvorlagen aus dem Südtiroler Blätterwald aufgreifen wird können. Der Störsender findet regelmäßig immer am 4. Mittwoch des Monats statt. Lasst euch und wenn ihr dieses Mal vielleicht nicht die Zeit gefunden habt, dabei zu sein, die Gelegenheit nicht entgehen, den Störsender live und in Farbe zu erleben. Im Anhang findet ihr einige wirklich tolle Fotos von Arno Ebner.
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Am Donnerstagabend haben wir euch dann den ersten Lindy Hop Abend der Saison präsentiert und wo wieder munter drauflos getanzt werden durfte. Unsere tanzfreudigen Mitglieder rund um Katharina und Co. waren gekommen um zum ersten Mal nach der langen Sommerpause in Club zu tanzen. Beim Lindy Hop Abend war der Club brechend voll mit begeisterten Anfängern und Fortgeschrittenen Lindy-Tänzer*innen. Teilweise standen mehr als 20 Lindy Hoper*innen auf der Tanzfläche um neue Schrittfolgen einzustudieren und sich gemeinsam an den Klängen der Musik aus den 1920er Jahren, vor allem am Balboa-Stil zu erfreuen. Wir bedanken uns bei der Gruppe Swing On Südtirol, die immer wieder aufs Neue die Organisation dieser tollen Abende übernimmt. Der Lindy Hop Abend findet immer regelmäßig am vierten Donnerstag des Monats statt (außer Dezember) und deshalb sehen wir uns schon am 25. Oktober wieder.
Am Freitag haben wir euch dann mit dem Dj-Set von DJ B.ONE einen ersten Underground Abend im Club präsentiert. Der Bozner Grafitti und DJ war schon im Sommer in unserem ost west country club zu Gast und hat nun auch und zum ersten Mal in unseren heiligen Hallen einen Auftritt aufs Parkett gelegt, der es in sich hatte. Neben gutem Hip Hop, durften wir aber auch verschiedene Soul- und Reggae Beats an unsere Lauscherchen heranführen und unsere Tanzbeinchen in Schwingung versetzen. Zum ersten Mal kamen an diesem Abend übrigens auch unsere beiden neuen Plattenspieler zum Einsatz. Neben dem Wandklavier und dem Schlagzeug gehören diese beiden feinen Dinger zu den größeren Neuanschaffungen der neuen Saison. Es war ein angenehmer Abend, der unsere Mitglieder bei der Selecta-Auswahl von B.ONE ordentlich ins Schwitzen gebracht hat.
Zum Abschluss der zweiten Programmwoche hatten wir dann eine neue Formation im Club zu Gast. Nadine Jeanne (Stimme und E-Piano) und Florian Perfler (E-Gitarre) alias Ugestu waren extra aus München angereist, um uns einen Konzertabend zu präsentieren, der unseren Mitgliedern eine Mischung aus Jazz und Soul serviert hat. Bei Kerzenscheinatmosphäre durften wir so ein rund neunzigminütiges Konzert erleben, das für einige Gänsehaut-Momente gesorgt hat. Rund 45 Zuhörerinnen waren gekommen um die junge Sängerin und ihren kongenialen Partner live zu erleben. Nadine Jeanne’s Stimme darf eindeutig als soulig beschrieben werden und das Gitarrenspiel von Perfler sorgte sogar bei unseren erfahrensten und bekanntesten Gitarrenspielern im Publikum für staunendens Schweigen. Neben vielen bekannten Songs, u.a. von so bekannten Künstlern wie Miles Davies haben uns Ugetsu auch einige coole Eigeninterpretationen von alten Jazz-Stücken vorgestellt. Es war wieder ein sehr angenehmer Abend im Club, der unter den Jazzfreunden des Vereins am Ende des Konzerts für großen Applaus gesorgt hat. Jazz ist weiterhin nicht totzukriegen und wir sind froh, dass sich unsere Mitglieder auch für solche Art von Musik interessieren, die auf den ersten Blick vielleicht nicht immer als ganz einfach und zugänglich gilt. Ugetsu haben uns aber bewiesen, dass diese Musik auch überaus spannend sein kann. Passenderweise haben wir hierzu ein treffendes Zitat des afroamerikanischen Pianisten Theolonius Monk gefunden: „Ich habe keine Definition von Jazz. Man muss ihn einfach erkennen, wenn man ihn hört.“ In diesem Sinne wünschen wir den beiden Musiker*innen Jeanne und Perfler weiterhin viel Erfolg und freuen uns sie irgendwann wieder bei uns begrüßen zu dürfen.
Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren CityLiving.me, Salon Habicher, Alperia und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.