Von beschwingten Tanzabenden, einer Szene die zum Glück nicht totzukriegen ist und fünf Grödnern, welche die 80er Jahre hochleben lassen – east west’s week review #64
Warum trotz der kurzfristigen Absage von Stockkampf wir und auch Oi Factory Frontsänger Fropse den Konzertabend am vergangenen Freitag genossen haben, könnt ihr wie immer beim east west’s week review auf den folgenden Zeilen nachlesen.
Wir haben die Woche am Mittwoch mit dem der Noche de Tango begonnen. Wie immer am dritten Mittwoch des Monats wurde im Club wieder Milonga getanzt. Rund acht Tanzpärchen hatten sich bei uns eingefunden, um wieder gemeinsam einen gemütlichen Abend zu verbringen und die eigenen Tango-Künste weiter zu verbessern. Wir bedanken uns deshalb bei unseren Tango-Verantwortlichen um Carmen und Johannes, die sich immer wieder und Monat für Monat um die musikalische Auswahl kümmern und die Abende für uns entsprechend gestalten. Der nächste Tango-Abend findet am Mittwoch 18. April mit Beginn um 21.00 Uhr statt.
Am Donnerstagabend haben wir euch dann wieder den Lindy Hop Abend bei guter Swingmusik präsentiert, wo wieder munter drauflos getanzt werden durfte. Unsere tanzfreudigen Mitglieder rund um Katharina und Co. waren gekommen um zum ersten Mal an diesem neuen Termin im Club zu tanzen. Der Lindy Hop Abend wurde bekanntlich ja mit dem LiteraturCLUB getauscht, so dass diese Tanzabende nun immer am vierten Donnerstag eines jeden Monats stattfinden und die die Literaturveranstaltungen auf den ersten Mittwoch des Monats fallen. Beim Lindy Hop Abend war der Club brechend voll mit begeisterten Anfängern und Fortgeschrittenen Lindy-Tänzer*innen. Teilweise standen mehr als 22 Lindy Hoper*innen auf der Tanzfläche um neue Schrittfolgen einzustudieren und sich gemeinsam an den Klängen der Musik aus den 1920er Jahren, vor allem am Balboa-Stil zu erfreuen. Wir bedanken uns bei der Gruppe Swing On Südtirol, die immer wieder aufs Neue die Organisation dieser tollen Abende übernimmt und viele Menschen in den Club bringt. Der nächste Lindy Hop Abend findet am Donnerstag 26. April, wie immer mit Beginn um 20.00 Uhr statt.
Am Freitag hatten wir dann eigentlich ein Doppelkonzert mit den Innsbrucker Streetpunk-Bands Stockkampf und Oi!Factory geplant, mussten dann aber leider auf den Auftritt der erstgenannten Formation verzichten, weil der Sänger aus Krankheitsgründen leider nicht anreisen konnte. Wir werden das Konzert mit Stockkampf aber spätestens im Herbst nachholen und euch einen neuen Punk-Abend präsentieren. Nichtsdestotrotz hatten wir eine Menge Spaß mit den fünf Musikern von Oi!Factory um Frontsänger Fropse, Tobi (Gitarre und Stimme), Aisa (Gitarre und Stimme), Patzo (Bass) und Matti (Schlagzeug). Die Innsbrucker haben uns eine circa einstündiges Set präsentiert mit vielen tollen Songs, die unser Publikum zu allerlei Pogos und Sing-Alongs einluden. Der Saal im Club war mit rund 45 interessierten Mitgliedern sehr gut gefüllt und das Interesse an unseren Punk-Veranstaltungen scheint weiterhin viele Menschen anzusprechen. Oi!Factory überzeugen durch eine klare antifaschistische Attitüde und Songtexte, in denen sie gesellschaftliche und politische Dinge ansprechen, die vielfach falsch laufen und einer Änderung bedürften. Anschließend an das Set hat DJ Hafner dankenswerterweitse die Leerstelle gefüllt, die durch die Absage von Stockkampf entstanden war und uns ein wunderbares mehr als zweistündige Punkset geliefert, mit vielen alltime Klassikern und Bands wie Normahl („Fraggles“) oder Feine Sahne Fisch Filet („Komplett im Arsch“). Neben feinen, schmackhaften Getränken, erfreuten sich unsere Mitglieder an freundschaftlichen Begegnungen mit den Innsbrucker Jungs und dem Einstimmen von bekannten Punk-Hits.Ein Dank geht an die Jungs von Oi!Factory, DJ Hafner und allen anderen, die diesen Abend wieder einmal zu einem unvergesslichen gemacht haben. Es macht uns sehr froh, dass die Punk-Szene in Meran und Umgebung weiterhin viele Menschen dafür begeistert zu den Konzis zu strömen und ihre Lieblingsbands zu supporten. Deshalb freuen wir uns euch jetzt schon euch auch schon den nächsten Punkrockabend (Freitag 25. Mai) ankündigen zu dürfen, wo ihr euch gleich auf Dreier-Konzi mit den Meraner Lokalmatadoren von RoS und Reklame und den Vinschgern von den Gassenstroinern freuen dürft. Im Anhang findet ihr einige coole Fotos von Chantal Redavid. Danke!
Am Samstag haben wir die Woche dann mit dem ersten Meran-Konzert mit den fünf Grödner Musikern von Madax beschlossen. Die Band hatte ihr vor Kurzem erschienenes Album Individuum mit im Gepäck und hat uns an diesem Abend neben den selbstgeschriebenen Songs, auch einige tolle Coversongs mitgebracht. Der Sound von Madax erinnert sehr stark an die Musik der 1980er Jahre, was man auch an ihrer Setliste und den gespielten Klassikern von Toto, Queen usw. sehr gut erkennen konnte. Gerade der Alltime-Hit „Roxanna“ der erstgenannten Band wurde von Madax auf eine derart perfekte Weise nachgespielt, dass wir regelrechtes Gänsehautfeeling bekamen und nicht umhin konnten, als lauthals den Text mitzusingen. Die Band um Frontmann Luca Langgartner schaffte es an diesem Abend in unserem kleinen Salon einen Sound zu erzeugen, den man wahrscheinlich nicht besser hinkriegen konnte. Mit einem überragend guten David Demetz an der E-Gitarre und Markus Crepaz am Schlagzeug verfügt man über zwei technisch hochversierte Musiker, welche von einem nicht minder talentierten Keyboarder Alex Solderer und Bass-Gitarristen Alex Walpoth perfekt ergänzt werden. Auch wenn der Publikumszuspruch an diesem Abend etwas zu wünschen übrig ließ (rund 30 Mitglieder waren gekommen um Madax bei ihrer Meran-Premiere zu sehen) wurde im Club-Salon ausgelassen getanzt und zu den Songs von Madax mitgesungen. Man wird in Südtirol lange suchen müssen, um eine Band zu finden, die sich an eine Musikrichtung herantraut und konsequent in das eigene Programm integriert. Vor allem die Tatsache, dass die noch sehr jungen Musiker alle erst in den 1990er Jahren geboren wurden und selbst eigentlich nicht direkt mit diesem Sound aufgewachsen sind, zeigt, dass sie sich sehr eingehend mit dem Sound von Toto und Co. auseinandergesetzt haben. Wir finden auch, dass das Album Individuum sowohl inhaltlich, als auch vom graphischen Layout mehr als nur gelungen ist und empfehlen die fünf Grödner Musiker an dieser Stelle sehr gerne weiter und wünschen ihnen viel Erfolg für ihre weitere musikalische Karriere.
Abschließend möchten wir uns wie immer bei Salon Habicher, Alperia und den öffentlichen Institutionen beim Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie beim Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.
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