Von unfehlbaren Tastaturhelden, Jesus Christus höchstpersönlich und drei bluesigen Franken – east west’s week review #27
Liebe Mitglieder, am Montag Morgen freut sich der gemeine ost-westler normalerweise auf die anstehende neue Woche und viele spannende Programmpunkte. Aber so manches unserer Mitglieder, das in der vergangenen Woche nicht die Möglichkeit hatte, bei uns vorbeizuschauen, freut sich auf einen kurzen Nachbericht über das Geschehene aus den vergangenen Tagen, haben wir uns sagen lassen.
Deshalb möchten wir euch berichten, dass wir die letzte Woche im närrischen Monat wie immer am Mittwoch mit der zweiten Ausgabe der „Lampada Verde“ begonnen haben. Das Thema des Abends lautete „fuori dal carcere della maldicenza“ und mit Ian Gerstgrasser hatten wir jenen jungen Mann als Gast zu uns eingeladen, der eine regelrechte Odysee nach einem Thailand-Urlaub durchleben musste. Nicht nur sein Gefängnisaufenthalt hatte dem Naturnser unzählige schlaflose Nächte bereitet, auch der mediale Spießrutenlauf den Gerstgrasser und sein Freund Tobias Gamper nach ihrer Rückkehr erleben mussten, waren mehr als nur eine unangenehme Begleiterscheinung, der eh schon beklemmenden Zeit in einem thailändischen Gefängnis. An jenem Abend bei uns merkte man Ian an, dass er heilfroh war, wieder europäischen Boden unter seinen Füßen zu wissen. Neben Gerstgrasser hatte Moderator Gabriele Di Luca mit Lissi Mair, eine ANSA-Journalistin eingeladen, die mit großem Einfühlungsvermögen und gut durchdachten Einwänden mit dafür sorgte, dass dem Thema endlich mit der entsprechenden Lockerheit und Distanz der nun 45 vergangenen Tage begegnet werden konnte. Es wurde auch zusammen mit unserem Publikum darüber gesprochen, welche Verantwortung Journalisten bzw. auch jeder einzelne Schreiber in den sozialen Netzwerken letztlich hat, vor allem wenn es darum geht die Persönlichkeitsrechte von jungen Menschen zu schützen. Gerstgrasser schien am Ende der Diskussion sichtlich gelöst und bewies an diesem Abend eindrucksvoll, dass es sich bei seiner sogenannten „Tat“ in Bangkok im wahrsten Sinne des Wortes allerhöchstens um einen nicht wirklich gut durchdachten Lausbubenstreich gehandelt hat und man vor allem all den „unfehlbaren Tastaturhelden“ (Gerstgrasser) an diesem Abend gerne vor Augen geführt hätte, wie unverhältnismäßig die Echauffierungen und persönlichen Beleidigungen gegenüber dem jungen Mann vor allem in den sozialen Netzwerken letztlich gewesen waren. Wir sind heilfroh, dass unser Mitglied Ian an diesem Abend wieder unter uns weilte und mit dieser Diskussion hoffentlich den lang ersehnten Schlussstrich unter die Geschehnisse ziehen wird können.
Am Donnerstag hatten wir unseren Club dann faschingsfest gemacht und präsentierten allen Fans der gepflegten Trashunterhaltung einen Abend der von den commands of dynamite, Dj Walkman Texas Ranger und Edelmann Barock gestaltet wurde. Unter dem Titel „Trash me Amadeus“ wurde stundenlang zu den lieblichsten Klängen und klassizistischsten Stücken der Musikgeschichte getanzt und geshakert. Auch die Verkleidungen der vielen anwesenden Mitglieder konnten sich mehr als nur sehen lassen. Neben Jesus Christus höchstpersönlich hatten sich auch allerlei Frösche, Cheerleader und barock-gekleidete Menschen unter das Publikum gemischt und schienen sich trotz unterschiedlicher Wesensherkunft blendend zu verstehen.
Am Freitag wartete dann wie immer am letzten Freitag im Monat die Jamsession auf unsere Mitglieder. Und diese stand dieses Mal ganz im Zeichen des Reggae und Postrock. Vor allem die Besuche von Alfio und Roberto Casaro (Ex- We & Them) und Lookinho (Red Haze) sorgten dafür, dass so mancher Reggae-Hit zum Besten gegeben wurde und die vielen Zuhörerinnen und Zuhörer nicht mehr aufhörten begeistert nach Zugaben zu rufen. Über 10 Musikerinnen und Musiker beteiligten sich unter Leitung unseres maestro Andi „Underwood“ Unterholzner an einer weiteren äußerst kurzweiligen Jam im Club.
Zum Abschluss des Februar-Programms hatten wir dann am Samstag eine dreiköpfige Truppe bei uns zu Gast, die den weiten Wege aus Fürth nach Südtirol auf sich genommen hatten, um u.a. bei uns im Club einen Auftritt auf unsere Bühne zu zaubern, welcher noch lange für Gesprächsstoff sorgen wird. The Rockin‘ Lafayettes sind nicht nur drei überragend gute Musiker und Stimmungskanonen, die das Handwerk Jumpin-Blues und Rock’n’Roll mehr als nur ein wenig beherrschen, sondern auch sehr angenehme Zeitgenossen, die den Auftritt bei uns wirklich zu genießen schienen. Sänger Hannes Bernklau an der Gitarre, ein überragend guter stand-up-basser Ferdinand Roscher und Simon Froschauer am Schlagzeug haben einem äußerst tanzwütigen Publikum jedenfalls einen Abend beschert, der für sichtlich erfreute Gesichter im Club sorgte. Wir bedanken uns bei den drei Herren aus Franken für ihren ersten Besuch und hoffen, dass wir The Rockin‘ Lafayettes vielleicht in absehbarer Zukunft wieder bei uns begrüßen werden dürfen.
Die Fotos (Titelbild und Anhang) vom Lampada Verde Abend stammen von Laurin Mayer. Vielen Dank!
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