Von unprätentiösen Jazz-Ikonen und nicht enden wollenden Platzproblemen – east west’s week review #17
Liebe Mitglieder, die vergangene dritte Dezember Woche war wieder eine jener, die soviel Spannendes und Interessantes auf dem Programm hatte, dass es schwierig ist, all diese tollen Momente in einem einzigen Text zusammenzufassen. Wir wollen es aber wie immer am Montag-Vormittag in der „east west’s week review“ dennoch versuchen.
Am vergangenen Dienstag hatten wir das Teatro Strappato mit ihrer Stücksammlung „il baule dei buffoni“ zu Gast. Das Theaterduo Cecilia Scrittore und Vene Vieitez, das zurzeit an den verschiedensten Orten der Welt, vor allem aber in Berlin lebt und arbeitet, hat uns an diesem Abend in die Geschichte des italienischen Theaters, mitsamt seinen wichtigsten Themen und Persönlichkeiten eingeführt. Gerade die selbstgemachten Masken und die erzählerische und erklärende Variante dieser Vorführung haben unseren Mitgliedern die Möglichkeit eröffnet, einen besonderen Zugang zu diesem zugegeben manchmal etwas schwierigen und nicht immer ganz einfachen Theaterstück zu finden. Wir bedanken uns beim Teatro Strappato bzw. bei Cecilia und Vene für eine witzige, aufschlussreiche und spannende Vorführung, die sich nachfolgend auch noch Zeit für Diskussionen und Erklärungen für uns genommen haben.
Am Mittwoch mussten wir den Ost West Zigori Club mit unserem für diesen Abend geplanten Gast Harald Pechlaner, leider kurzfrisitg und wegen einer Terminkollission absagen. Im Jänner geht es dann jeden zweiten Mittwoch und wie immer weiter mit unseren Diskussions- und Debattenabenden.
Quando Helga Plankensteiner e i suoi PLANKTON ci hanno chiesto di suonare al club, la reazione immediatamente successiva a quella di sentirci estremamente onorati è stata quella di sentirci profondamente inadeguati. Un sestetto jazz internazionale, di rara levatura, ospite delle nostre quattro scrause mura, in una delle peggiori acustiche disponibili su piazza, in una stanza che tiene al massimo sessanta persone ammassate. Ma Helga, insieme al fedelissimo Michl Lösch al piano e hammond, al trombonista Gerhard Gschlöss, al trombettista funambolico Matthias Schriefl, al banjoista e chitarrista Enrico Terragnoli e al batterista Nelide Bandello, ha affrontato le nostre molteplici limitazioni con l’entusiasmo e la non-chalance di una vera grande. In un amalgama di musica classica (Schubert) e jazz, il sestetto ci ha incantati con una ricercatezza musicale raffinatissima, senza mai risultare troppo cerebrale o inaccessibile; la distanza zero fra musicisti e pubblico ha consentito che si venisse a creare un classico effetto “est ovest”, per cui l’atmosfera si è subito scaldata e il rapporto tra chi suona e chi ascolta si è fatto intimo e diretto, con molto divertimento e molto entusiasmo su entrambi i fronti, e la condivisione di un viaggio musicale ed emozionale che ci ha portati attraverso lande invernali e fino a deserti roventi, tra amori poetici e fantasie animalesche. Ma soprattutto ci ha ricordato l’umiltà: un certo senso di ridimensionamento e gratitudine nei confronti della Bellezza, quella vera, che ci insegna ad apprezzare non solo ciò che è riconoscibile, ma anche e soprattutto ciò che ci sfida e ci eleva. Abbiamo ricambiato con quello che non ci manca mai: il calore umano e l’accoglienza viva (tanto che Helga e i suoi hanno detto di voler tornare). E se questi piani si uniscono, ciò che ne deriva è semplicemente ricchezza.
Am Freitag fand dann der letzte wildwildostwestslam des Jahres statt und ohne Umschweife und Übertreibungen dürfen wir behaupten, dass es einer der besten und abwechslungsreichsten Slams in der noch kurzen Poetry-slam Geschichte des Ost West Clubs war. Vor allem das bunte Teilnehmerfeld, angeführt von special guest und dem Sieger des Abends Samson, über den zweiten Gast, Dandy, der auch und extra aus der Ferne nach Meran gereist war und die Newcomer Markus Westphal, Sabine Ralser, Flyle oder Irene Moroder haben diesem Slam die entsprechende Würze gegeben. Dass die special guests und langjährigen Slammer natürlich einen anderen Zugang zum Texten und Performen haben, ist selbstredend und soll an dieser Stelle auch nicht weiter ausgeführt werden. Das Besondere für uns ist aber, wenn sich unerfahrene Texterinnen und Texter zum ersten Mal auf eine Bühne stellen, all ihren Mut zusammennehmen und dann ihre Slams vorstellen, so wie es bei dieser Ausgabe der Fall war. Flyle schimpfte über das herrschende System, Westphal hielt der Südtiroler „Buggel-Moral“ den Spiegel vor, Moroder veranschaulichte, was es heißt, Atemschwierigkeiten zu haben und Ralser begeisterte mit ihrem S.H.O.P.P.I.N.G. Text unser Publikum. Am Ende waren es dann auch die Neo-Slammer, Westphal (3.) und Ralser (2.) die es bis ins Finale schafften und hinter Samson die Plätze belegten. Der Südtiroler Poetry-Slam hat an diesem Abend definitiv wieder einen neuen und weiteren wichtigen Schritt nach vorne gemacht und erlebt gerade bei uns im Ost West Club ein nie dagewesenes Interesse an diesen neuen Textformen. Der Laden war nämlich auch an diesem Abend wieder brechend voll und wieder einmal konnten nicht alle Interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer einen Platz finden und mussten wieder den Weg nach Hause antreten oder sich mit dem Barhocker an unserem Budel begnüngen. Ja, auch dies ist ein weiterer Aufruf an die Verantwortungsträger in der Gemeinde Meran endlich aktiv zu werden und eine Lösung für das weiter anhaltende Platzprolem des Clubs zu finden. Gefühlt 90 Menschen wollten beim Wild Wild Ost West Slam dabei sein, Platz gefunden haben am Ende gerade einmal 60 in unserem kleinen Salon.
Am Samstag hatten wir dann der Subkultur, genauergesagt der Punk-Musik wieder einen Platz in unserem Programm eingeräumt. Zum allerersten Mal überhaupt haben wir der noch sehr jungen Street-Punk Band Ugly Aglet aus Sterzing die Möglichkeit gegeben ein Live-Konzert zu spielen, es war sozusagen die musikalische Entjungferung für Tobi (Drums), Alex (Gitarre), Simon (Bass) und Maxi (Vocals und Gitarre). Die vier Jungs aus dem Wipptal haben definitiv Talent und mit einer Mischung aus Skate- und Melodic-Punk konnten sie am Ende auch unser tanzwütiges Publikum ordentlich überzeugen. Es macht uns sehr froh, dass wir jungen Südtiroler Nachwuchsbands die Chance einräumen können, ihre ersten Live-Erfahrungen zu sammeln und finden, dass man den Missstand des dürftigen Angebots an Live-stages etwas entgegenstellen sollte. Wir werden das jedenfalls weiterhin tun! Der Headliner des Abends waren die Vinschger Gassenstroiner und wie immer, wenn man ein Punk-Menu bei den vier Jungs aus dem Westen bestellt, dann wird auch geliefert. Nachwievor und zusammen mit RoS gehören die Schlanderser zu den besten und überzeugendsten Bandformationen des Landes, wenn man über dieses Musikgenre spricht. Die Gassenstroiner sind mit jedem Schlag an den drums, mit jeder gezupften Saite an der Gitarre mehr als nur glaubwürdig, sie überzeugen nicht nur durch eine bestimmte musikalische Attitütde, sondern sind in ihrem ganzen Auftreten ein überaus ernstzunehmendes Projekt. Wir wünschen uns noch mehr selbst geschriebene Songs wie „Gassenstroiner“ oder „Punk for all“ und wünschen den Johannes, Johannes, Denis und Julian weiterhin viel Erfolg! Danke an beide Bands für einen Abend voller guter und fetziger Gitarrenriffs, schweißgetränkten Pogos und klirrenden Bierflaschen. UP THE PUNX!
Im Anhang findet ihr die erste Foto-Sammlung der letzten Woche. Sara Mostacci (Danke!) war beim Konzert von Helga Plankensteiner und PLANKTON mit ihrer Kamera für uns unterwegs. Dazu noch die Fotos vom Wild Wild Ost West Slam, geknipst von Hannes Veitl.
Titelbild: Andreas Marini
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