Ciao Fredy!

Der Schreiber dieser Zeilen hatte ihn nur flüchtig gekannt. Wir hatten uns bei den vergangenen Jamsessions im ost west club gegrüßt, aber zu mehr als einem freundlichen „Hallo“, „Ciao“, war es in dieser Zeit nicht gekommen. Im Nachhinein stimmt es mich ein wenig traurig, dass ich Fredy Bartliner nicht besser kennengelernt habe.

Denn gerade die vielen Berichte seiner Freunde und Weggefährten und die vielen Zeitungsartikel der vergangenen Tage, zu dieser wahrlichen Meraner Musiklegende, haben mir vor Augen geführt, was für ein großer Musiker er doch gewesen sein musste und wie sehr man ihn in der Meraner Musikszene als Gitarristen, aber vor allem als Menschen liebte und schätzte. Einer, der sich niemals verbiegen ließ, dem seine Freunde und Weggefährten, natürlich neben seiner Familie, das wichtigste waren und der es verstand die jungen und heranwachsenden Musiker zu fördern und zu begeistern.

An diesem Abend im ost west club, zum memoriam Jam von Fredy, den wir kurzfristig und kurz nach der Nachricht über seinen Tod, organisiert hatten, konnte man eindrucksvoll sehen, wie sehr dieser Fredy Batliner gemocht wurde. Das „Who is Who“ der Meraner Musikszene gab sich an diesem Abend die Ehre. Aronne dell’Oro, Stefano Nicli, Marcello Fera, Andreas Unterholzner,  Joe Chiericati, Roberta Staccuneddu, Michi Agreiter, Johannes Steiner Ender und viele, viele mehr waren gekommen, um hoffentlich nicht zum letzten Mal zusammen und in Gedenken an ihn auf der Bühne zu stehen und seine Lieblingshits angefangen von den Stones bis hin zu David Bowie zum Besten zu geben und dabei soviel Zusammenhalt und Freunde auszustrahlen, dass diese unglaublich positive Stimmung nicht anders konnte, als jede und jeden der vielen, vielen anwesenden BesucherInnen in ihren Bann zu ziehen.

Es war eigentlich ein trauriger Anlass, der die Familie, Freunde und Weggefährten von Fredy an diesem Abend in „seinem“ ost west club zusammenbrachte, aber die Stimmung war bis zum Ende derart fröhlich und ausgelassen, dass er selbst wohl seine hellste Freude daran gehabt hätte. Wahrscheinlich war er auch an dieser Jamsession letztlich und ohne, dass wir es sehen konnten, mitten unter den vielen lieben Menschen gewesen und hatte die ein oder andere Saite am Bass von Nicli und an der Gitarre von dell’Oro noch ein wenig schneller und härter gezupft und sich zum Schluss mit einem Blonden zusammen mit seinem Freund und ebenso erst kürzlich verstorbenen Beat Heuberger in die Ecke des Raums gestellt und dem bunten und fröhlichen Treiben mit einem verschmitzten Lächeln zugeschaut und seine helle Freude an dem gehabt, was an diesem Abend wieder einmal an Magischem in der Meraner Altstadt zu sehen und zu hören war. 

Ciao Fredy! 

Fotos: Pietro D’Orio. Grazie!

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