Über Grenzen des Tourismus, respektvolle Poetry Slams und die vielleicht unterschätzteste Bandformation des Landes – east west’s week review #112

Liebe Mitglieder, warum das Festival Sprachspiele / Linguaggi in gioco am vergangenen Samstag-Abend beim Auftritt des Wiener Theaterkollektivs Zunder einen besonderen Abschluss feiern konnte, erfahrt ihr u.a. bei der 112. Ausgabe unseres wöchentlichen Rückblicks und auf den folgenden Zeilen. Dazu gibt es natürlich wie immer tolle Fotos unserer Veranstaltungen.

Am Mittwoch haben wir die Clubwoche mit dem ersten Zigori Club der neuen Saison begonnen. Der Direktor des HGV Thomas Gruber und die Obfrau des Heimatpflegeverbandes Claudia Plaikner haben mit unserem Moderator Markus Lobis und mit unserem engagierten Publikum über das Thema Tourismus/Overtourism debattiert. Rund 30 interessierte Mitglieder waren gekommen und lauschten dabei einer überaus interessanten Debatte mit unterschiedlichen Standpunkten. So gab Plaikner mehrmals zu bedenken, dass die Abschaffung der Bettengrenze der Landesregierung und das teilweise unkontrollierte Bauen in neu ausgewiesenen Tourismuszonen irgendwann einen Boomerang-Effekt auf die Südtiroler Bevölkerung haben wird. Laut Plaikner ist die Belastbarkeitsgrenze in einigen Orten des Landes schon längst überschritten und zusehends seien Stimmen aus der Bevölkerung zu hören, die dieser Entwicklung äußerst kritisch gegenüberstehen. Gruber erklärte sich mit einigen Sichtweisen der Obfrau einverstanden, sagte aber auch immer wieder, dass man nicht nur den Tourismustreibenden die Schuld für überlastete Straßen, ausuferndes Bauen usw. geben dürfe. Auch die Industrie und die Bauern in unserem Land seien hier dazu aufgerufen, bestimmten negativen Tendenzen entgegenzuwirken. Der Tourismus sei laut Gruber immer noch einer der wichtigsten Arbeitgeber und sorge für Sicherheit und Wohlstand in Südtirol. Auch aus dem Publikum kamen einige kritische Standpunkte zur stattfindenden Entwicklung. Es war eine überaus fair geführte Debatte, die aufzeigte, dass die Thematik in den nächsten Monaten und Jahren definitiv nicht an Bedeutung verlieren wird. Wir bedanken uns bei unseren Gästen, Moderator Markus Lobis und dem aufmerksamen Publikum. Im Anhang findet ihr ein tolles Fotoalbum von Arno Ebner.

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Alla prima Calcetto Night della stagione hanno partecipato in 25 giocatori/trici. Siamo sicuri che nessun altro torneo nella nostra provincia eguaglia per numeri ma soprattutto per bellezza. Grazie a tutti/e. Hanno vinto Florian Mayr e Simon Rainer – battesimo con vittoria -, battendo in finale Rux e Robi. In cassa calcetto abbiamo ca.150€. Se avete proposte per una donazione, scriveteci una email su info@ostwest.it. Ci rivediamo il 14 novembre.

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Am Freitag haben wir euch dann den ersten ost west slam (#27) der neuen Saison im Club präsentiert. Insgesamt standen dabei sechs TeilnehmerInnen auf unserer Starterliste. Dabei war Patrick Steini Steinacher, der einzige männliche Starter im Feld. Der Rest der Poetry-SlammerInnen wurde durch Ursula, Jasmin, Alina, Christine und Maria komplettiert. Der erste Dichter Wettstreit der Saison fand ohne Publikumswertung statt und schaffte es wieder ein relativ hohes Text-Niveau in den Club zu bringen. Nach dem Opfer-Lamm Text von Moderator Alex Giovi Giovanelli, der das Thema Euregio aufgriff, waren es vor allem die Texte von Ursula, Jamsin und der ältesten Teilnehmerin im Feld Maria Fliri, die für große Begeisterung beim Publikum sorgten. Aber auch alle anderen SlammerInnen bekamen großen Applaus bei ihren Auftritten, auch wenn vielleicht nicht immer jeder Textbaustein einwandfrei vorgetragen wurde. Aber gerade der gegenseitige Respekt und die Unterstützung durch unser Publikum bei allen Performances ist es, der den regelmäßigen Slam im Club zu etwas Besonderem macht. Es gibt kein Konkurrenzdenken unter den Texterinnen und Textern, sondern es ist die Freude am Schreiben, der die TeilnehmerInnen vereint. Wenn dann wie auch dieses Mal passiert, immer wieder noch sehr junge SlammerInnen zum ersten Mal bei dieser seit nun über vier Jahren stattfindenden Veranstaltung im Club teilnehmen, ist dies eine besondere Auszeichnung für diesen fixen Programmpunkt bei uns. Die Mischung zwischen Alt und Jung und deutschen und italienischen Texten führt uns gleichzeitig vor Augen, dass es sich hierbei um einen Event handelt, der sowohl alters- als auch sprachgruppenübergreifend wirkt und keinerlei sprachliche oder altersbedingten Grenzen kennt. Dies macht uns unheimlich froh und bestätigt uns in der Annahme den Poetry Slam in Südtirol auch weiterhin mit dem monatlichen ost west slam zu fördern. Wir möchten uns außerdem bei unserem Partner Alte Mühle bedanken. Die Meraner Buchgemeinschaft stellt seit Anbeginn Büchergutscheine für unsere SlamerInnen zur Verfügung. Der nächste ost west slam findet übrigens am Freitag 8. November (20 Uhr) statt. Wir warten auf eure Anmeldungen. Im Anhang findet ihr das Fotoalbum vom ows #27 von unserer Praktikantin Julia Ramoser.

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Am Samstagabend hat das Theaterkollektiv Zunder aus Wien sein Stück Pannekoeks Katze im ost west club im Rahmen des Festivals Sprachspiele/Linguaggi in gioco auf die Bühne gebracht. Lesung zu Papiertheater -mit atmosphärischen Bassklängen vermischt- erzählt die Geschichte der Räterepubliken, gibt Einblick in deren politischen Hintergründe, beschreibt das Scheitern in der Welt, den Untergang und die grosse Hoffnung, dass er weiter gehen möge: der Versuch einer besseren Welt! Unter diesem Link (Blog von Bruno Schlatter) könnt ihr eine Kurz-Video-Zusammenfassung des Theaterstücks, sowie aller anderen Veranstaltung der Sprachspiele nachsehen nachsehen. Wir bedanken uns beim unseren Wiener FreundInnen und wünschen Ihnen für die Zukunft alles Gute. im Anhang findet ihr auch einige tolle Schnappschüsse von Gert Reinstadler.

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Zum Abschluss der Clubwoche haben wir euch nach der Theatervorführung am Samstag natürlich auch wieder Live-Musik im Club präsentiert. Zum insgesamt zweiten Mal stand mit der Vöraner Formation Royal Breasts ein musikalisches Duo auf unserer Bühne in der Altstadt, das unserer Meinung nach zu den unterschätztesten Musikprojekten des Landes gehört. Royal Breasts sind Franz Innerhofer an Gitarre und Stimme und Urban Reiterer am Cajon und Stimme. Die zweiköpfige Band spielt in ihrer knapp zweistündigen Setlist eine Mischung aus selbstgeschriebenen Accoustic Rock Songs und Coverliedern. Bei den Covern finden sich so bekannte Stücke wie „Just Like A Pill“ (Pink) oder klassische All-time-hits wie „Hotel California“ (Eagles). Innerhofer und Reiterer ergänzen sich nahezu perfekt. Gesanglich dominiert die vielseitige Stimme des Cajon-Spielers, während der Gitarrist sich beim Gesang eher zurückhält. Aber es sind gerade die zweistimmig gesungenen Parts und Lieder, die beim Publikum Gänsehaut verursachen. Es würde Royal Breasts also definitiv nicht schaden, öfter zweistimmig zu singen. Das Repertoire der beiden Musiker beinhaltet neben nachdenklichen und ruhigen Songs, auch einige stimmungsvolle und tanzbare Stücke. Royal Breasts verstehen es außerdem sehr gut ihr Publikum immer wieder mit unterschiedlichen und bekannten Songs in die Konzertauftritte mit einzubeziehen. Rund 35 interessierte Mitglieder waren beim Auftritt der beiden Vöraner anwesend und schienen sichtlich begeistert vom Konzert. Wir bedanken uns deshalb neben unseren beiden Musikern, wie immer auch bei einem sehr aufmerksamen und respektvollen Publikum. Im Anhang findet ihr einige Fotos vom Auftritt der Royal Breasts.

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Abschließend möchten wir uns wie immer bei unseren Sponsoren Alperia, Pohl Immobilien/Gruppe Unterberger, Salon Habicher, UWB (Untermaiser Würstelbude), unserem Medienpartner Die Antenne und den öffentlichen Institutionen der Provinz Bozen, dem Amt für deutsche und italienische Kultur, sowie dem Amt für deutsche und italienische Jugendarbeit und der Gemeinde Meran für die Unterstützung unseres Tätigkeitsprogramms bedanken.