Von fleißigen Messerschleifern, eingestampften Schnappviechern, liebenswürdigen Virtuosen und einem keltisch-irischen Pfitscher Brüdertrio – east west’s week review #24
Liebe Mitglieder, auch von der ersten Februar Woche können wir nur wieder allerlei Gutes berichten. Die Woche startete mit dem letzten Jänner-Termin bereits am Montag und unserem allmonatlichen Repair-Café. Wieder haben viele Menschen den Weg in den Club gefunden, um ihre kaputten Fahrräder oder Hemden flicken zu lassen. Außerdem freut es uns, dass wir seit dieser Woche einen neuen Handwerker dazugewinnen konnten. Unser Mitglied Laurin Mayer wird von nun an als Messerschleifer beim Repair Café anwesend sein und eure stumpfen Messer wieder auf Vordermann bringen. Wir bedanken uns recht herzlich für den ehrenamtlichen Einsatz all dieser fleißigen Handwerker und empfehlen euch schon mal den Februar Termin am 27.2. vorzumerken.
Am Mittwoch war der Salon im Club dann wieder für unsere Lindy-Hop Gruppe reserviert und es wurde wieder einmal getanzt als gäbe es kein Morgen. Über 20 begeisterte Lindy Hopper hatten sich die Gelegeneheit nicht entgehen lassen, bis spät in die Nacht ihr Tanzbein zu schwingen. Es herrschte wieder diese besonders angenehm-fröhliche Stimmung im Club, die sich auch auf alle Menschen übertrug, die dem bunten Treiben auch nur als Zuschauer beiwohnten.
Am Donnerstag fand dann wie immer am ersten des Monats unser Veranstaltunsabend „Theater im Club“ statt. Dieses Mal durften wir mit Eva Sotriffer eine Figurenspielerin aus Tramin und mit Samir Amato einen Musiker aus Neapel begrüßen, die gemeinsam ein Puppenspiel mit musikalischer Umrahmung entwickelt haben, das den Namen „Pulcinella goes Maschggra“ trägt. Spannend bei dieser Aufführung war vor allem die Kombination aus alpenländischer Faschingstradition und neapolitanischer Volksmusik. Eva Sotriffer hat dabei die „Schnappviecher“ des Traminer Egetmann-Umzugs auf Puppengröße verkleinert und in einem interessanten Schauspiel mit der neapolitanischen Pulcinella-Figur verknüpft. Rund 15 interessierte Mitglieder hatten sich bei uns eingefunden, um diesem ungewöhnlichen Theaterstück in Uraufführung beizuwohnen. Der Dank geht an die beiden Künstler Eva Sotriffer und Samir Amato für eine überaus nette Darbietung.
Am Freitag wurde unsere kleine Holzbühne von dem aus Innsbruck und Bielefeld stammenden Akustik-Duo imagination bespielt. Felix Kremsner an der Gitarre und Sam Siefert am Schlagzeug haben uns an diesem Abend einen Auftritt präsentiert, der für allerlei staunende Gesichter und offene Münder unter den vielen musikbegeisterten Mitgliedern gesorgt hat. Die beiden Musiker begeisterten uns dabei mit musikalischen Kombinationen aus Jazz und Pop, gemischt mit elektronischen Einflüssen. Sowohl Kremsner also auch Siefert sind absolute Virtuosen an ihren Instrumenten und überraschten dabei immer wieder durch Klangfolgen und neu gestaltete Stücke, so z.B. auch von W. A. Mozart, die man auf diese Art nicht allzu oft bei uns zu sehen bekommen hat. Die perfekt einstudierten Stücke, hauptsächlich aus dem kürzlich veröffentlichten Album „Growing Love“ boten nicht nur Platz für, wie der Bandnamen schon vorausschickt, Vorstellungen aller Art, sondern luden regelrecht dazu ein, sich auf eine träumerische Reise zu begeben. Nicht umsonst erblickte man im ost westlichen Salon so manchen Zuhörer mit geschlossenen Augen und genußvollem Gesichtsausdruck. An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass die beiden Musiker jenseits des Brenners, überaus angenehme Zeitgenossen sind, die man schon nach einem kurzen Gespräch sofort und freundschaftlich ins Herz schließen muss. Wir bedanken uns deshalb bei Felix und Sam nicht nur für einen beeindruckes Konzert, sondern auch dafür, dass es im besten Sinne ost-westliche Menschen sind, mit denen wir auch weiterhin in regem kulturellen und persönlichen Austausch bleiben werden.
Am Samstag Abend und zum Abschluss der ersten Februar-Woche hatten wir dann eine Band in unserem musikalischen Konzertmenu serviert, die schon im Vorfeld und einige Tage vorher für regen Gesprächsstoff in Meran und rund um den Club gesorgt hatte. Nach über 10 Jahren war es nämlich der erste Auftritt der Sterzinger, Verzeihung, Pfitscher-Band rund um die drei Stötter-Brüder Johannes, Benni und Simon, sowie Stefan und Jan, im ost west club. Und schon eine Stunde vor dem eigentlichen Konzertbeginn konnte man anhand des immensen Besucheraufkommens beobachten, wie sehr unsere Mitglieder diesen Auftritt herbeigesehnt hatten. Zu Konzertbeginn kurz vor 21.30 Uhr war der Salon im Club bis auf den letzten Platz gefüllt und gefühlt 100 Menschen drängten sich um die begehrten Plätze rund um unsere kleine Holzbühne. Und sie wurden an diesem Abend definitiv nicht enttäuscht. Burning Mind lieferten uns eine unvergessliche Show, bestehend aus folkigen Liedern mit keltisch-irischen Einflüssen. Vor allem die Geige von Johannes Stötter, sein Flötenspiel, aber auch Stephan Manges am Akkordeon, Jan Langer und Benjamin Stötter an den Schlaginstrumenten und Simon Stötter an der Gitarre wussten an diesem Abend musikalisch mehr als nur zu überzeugen. Es herrschte eine derart ausgelassene und fröhliche Stimmung, die sich von den Musikern sofort auf das Publikum übertrug. Die Köpfe nickten und die Arme und Beine wippten bei den vielen Besucherinnnen und Besuchern in allen nur vorstellbaren Kombinationen. Am Ende durfte man in einer eigentlich kalten Februarnacht einen Saal voller schwitzender Musiker und Zuhörer beobachten, die ihre helle Freude an dem hatten, was an diesem wunderbaren Konzertabend im Club passierte. Wir bedanken uns bei den fünf Herren von Burning Mind und dürfen jetzt schon vorsichtig ankündigen, dass wir sie spätestens zur Veröffentlichung ihres neuen Albums und vielleicht schon im kommenden Herbst wieder bei uns erleben dürfen.
Das Titelbild und die Fotos im Anhang sowohl vom Repair Café, als auch vom imaginations-Konzert hat unsere liebe Fotografin Chantal Redavid geknipst. Vielen Dank!
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