Von solidarischen Calcetto-Nächten und Eukalyptusfressern, die an Pink Floyd erinnern – east west’s week review #21

Liebe Mitglieder, auch die zweite Januar-Woche haben wir wie schon die erste im neuen Jahr 2017 erfolgreich abgeschlossen. Dabei sind wieder soviele wunderbare Momente und Situationen entstanden, dass wir uns am Montag Morgen und bei der Zusammenfassung der vergangenen Woche immer wieder fragen, ob das Ganze nicht langsam aber sicher ziemlich unheimlich wird und für die Leserinnen und Leser dieser Zeilen (sofern sie denn nicht die Gelegenheit hatten, mit uns einen dieser Abende zu verbringen) fast schon ein wenig unglaubwürdig klingen mag. Sollte dem so sein, macht es einfach so: Schaut euch die Fotos an, die wir am Ende dieses Textes wieder für euch angehängt haben oder macht euch schleunigst und für die anstehende Woche auf zu uns und überzeugt euch am besten selbst, was an Magischem auf den knapp 100 Quadratmetern in der Passeirergasse Nr. 29 Wochenende für Wochenende passiert.

Die zweite Woche des Jahres haben wir am Mittwoch mit dem ost west Zigori Club und dem Besuch von Franz Kripp begonnen. Das Thema an diesem Abend lautete: „Wird’s kälter? Südtirols soziales Klima in Zeiten des Wandels“. Der Caritas-Direktor hat dabei neben seiner persönlichen Biographie und seinem Werdegang zum höchsten Vertreter der Südtiroler Hilfsorganisation mit unserem Moderator Markus Lobis darüber diskutiert, wie unser Land die anstehenden Herausforderungen vor allem in der Flüchtlinsfrage bewältigen wird können. Unter der regen Beteiligung unseres Publikums wurde aber schnell klar, dass eine Patentlösung für die Schwierigkeiten, die gerade die vielen abgelehnten Asylanträge letztlich für die geflüchteten Menschen erzeugen werden, nicht in Sicht sei. Es mangelt sowohl bei der Provinz, als auch in den einzelnen Gemeinden an stringenten und überzeugenden Lösungen für Menschen, die danach zwangsläufig auf der Straße landen werden. Auch Franz Kripp musste eingestehen, dass den Hilfsorganisationen durch die immer schwieriger werdende rechtliche Situation, letztlich die Hände gebunden sind. Rund 20 Besucherinnen und Besucher hatten sich zum ersten Zigori Club des Jahres bei uns eingefunden und beteiligten sich überaus interessiert und angeregt an der Debatte. Wir bedanken uns bei Franz Kripp und Moderator Markus Lobis für einen aufschlussreichen und interessanten Diskussionsabend.

Am Donnerstag hatten wir dann die erste Calcetto Night des Jahres auf dem Programm. Insgesamt 39 Spielerinnen und Spieler hatten sich auf der Teilnehmerliste angemeldet und zockten wie immer bis kurz vor Mitternacht was das Zeug hielt. Als Siegerduo konnten sich dieses Mal DENISE und MARTIN hervortun, die in einem spanneden Finale MASSIMILIANO und GIANLUCA knapp besiegen konnten. Das Besondere an diesem Abend war aber die Tatsache, dass auch dieses Mal wieder über 200 Euro für einen guten Zweck gespendet werden konnten. Unsere Mitglieder konnten insgesamt genau 205,85 Euro für Binario1, also den Zusammenschluss der Freiwilligen am Bozner Bahnhof sammeln und an die Hilfsorganisation überweisen. Wenn ihr mehr zu diesem wirklich unterstützenswerten Projekt erfahren wollt oder vielleicht selbst eine Spende überweisen möchtet, könnt ihr hier alle weiteren Informationen finden. Danke an alle Calcetto-SpielerInnen für diese wieder einmal großartig menschliche Geste. Auch in Zukunft wird unsere Calcetto-Gruppe die Einnahmen aus Anmeldegebühr und Spenden an verschiedene Hilfsorganisationen spenden. Es macht uns unglaublich stolz und froh so viele solidarische und hilfsbereite Menschen unter unseren Mitgliedern zu wissen! DANKE!

Am Freitag hatten wir unseren kleinen Raucherraum dann wieder einmal für harte beats und underground-Musik vom Feinsten prepariert. Oliver Canins alias marlon bodhi hat uns fast drei Stunden lang mit feinsten dubstep-Klängen versorgt und ein weiteres subkulturelles Event für uns gestaltet, das allen Freunden dieses Genres einen tollen Abend bereitet hat. Auch wenn der Publikumszuspruch nicht gerade riesig war und sich nur einige wenige dubstep-Fans an diesem Abend in die hinteren Räumlichkeiten des Clubs verirrt haben, so möchten wir dennoch festhalten, dass wir eine erfolgreiche Veranstaltung nicht immer an irgendwelchen Besucherzahlen  messen möchten, sondern, dass es uns vor allem immer wieder daran gelegen ist, Künstlern Auftrittsmöglichkeiten zu geben, die sich mit großem Enthusiasmus und Einsatz auf einen solchen Abend vorbereiten und dann auch wirklich Spaß und Freude an einem solchen Auftritt haben. Danke an marlon bodhi, der unsere Bereitschaft auch subkulturellen Veranstaltungen Platz in unserem Programm einzuräumen mit seiner Musik und großer Leidenschaft an den turntables zu würdigen wusste.

Die Woche haben wir dann am Samstag-Abend mit einem Konzert beendet, das auch jetzt noch und rund 36 Stunden später, immer noch für allerlei Gänsehautfeeling sorgt, wenn man sich die Fotos anschaut oder sich an all diese kaum zu begreifenden Momente zurückerinnert, die uns die Meraner Band THE KOALAS wieder einmal beschert hat. Leider müssen wir auch dieses Mal festhalten, dass auch dieses Konzert wie schon jene der vergangenen Wochen z.B. mit Color Colectif oder auch bei Underwoods music kitchen leider wieder nicht von allen interessierten Mitgliedern besucht werden konnten. Am Ende des Abends war der Raum nämlich derart mit Menschenkörpern vollgestopft, dass wir nach dem Auftritt große Mühe hatten, den Konzertsaal zu räumen. Wer aber in der vergangenen Woche die Zeitung, genauergesagt den Alto Adige gelesen hat, der konnte erfahren, dass es jetzt nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, bis das Platzproblem endlich der Vergangenheit angehört und wir endlich den Umzug ins Bersaglio realisieren können. 🙂

Zum Auftritt der „Eukalyptusfresser“ gilt es wieder einmal nur zu sagen, dass der Sound der sieben Bandmitglieder von Auftritt zu Auftritt immer eingängiger und komplexer zu werden scheint. Die Truppe um Bandleader und Sänger Thomas Mitterhofer begeistert ihr Publikum mittlerweile nicht nur mit feinsten Reggea- und Dub-tunes, sondern in das Klangbild mischen sich immer öfters auch rockig-funkige Teilstücke, die die Zuhörenden regelrecht zwingen ihre Beinchen in Schwingung zu versetzen. Die Koalas haben mit Luki zudem den wahrscheinlich stärksten Nachwuchsgitarristen des Landes und mit Max einen überragend guten Schlagzeuger in den eigenen Reihen. Abgerundet wird dieses mittlerweile seit fast vier Jahren bestehende Bandprojekt durch Schölzi am Piano, Fabi am Bass, Pamer am Sax und Greta als toller background-Stimme und Verantwortlichen für allerlei Soundeffekte. Die Band hat sich mittlerweile eine beachtliche Fanbase im Burggrafenamt und darüber hinaus erspielen können und sind zu einem nicht mehr wegzudenkender Teil der Meraner Musikszene geworden. Beeindruckend ist, dass die immer noch sehr jungen Bandmitglieder einen Sound aus der Anlage drücken, der nicht auf ein Genre beschränkt werden kann, sondern man hat während der Konzerte immer öfter das Gefühl, eine Mischung aus Pink Floydschen tunes gepaart mit Led Zeppelin-Versatzstücken, die ihre Wurzeln bei Bob Marley und Co. aber nie vergessen haben, präsentiert zu bekommen. The Koalas verdienen sich im bald fünften Jahr ihrer Bandgeschichte mehr als nur das „Prädikat besonders wertvoll“ und wenn wir nicht ein derart dicht gestaffeltes Programm mit unzähligen weiteren Anfragen für Konzertauftritte bei uns hätten, würden wir sie am liebsten jedes Wochenende zu einem Auftritt einladen. Wir versprechen aber hoch und heilig, dass wir auch zukünftig und mindestens einmal pro Saison die Bühne für dieses überragende Meraner Bandprojekt reservieren werden.

Das Titelbild stammt von der Calcetto-Night am Donnerstag, genkipst mit der Kamera von Gianluca und die Fotoalben im Anhang gehen einmauf das Konto von Thomas Zelger (The Koalas) und einmal auf jenes von Laurin Mayer (Zigori Club). Vielen Dank!

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